Sacher macht das Ehrentor

Haldensleben l Die Halberstädter schlugen – aus Haldensleber Sicht – immer zu besonders ungünstigen Zeitpunkten zu: gleich zu Beginn der Partie, dann mit einem Doppelpack mitten in der Druckphase des HSC und mit einem weiteren Doppelpack, der gleich nach der Pause den Deckel auf den Sieg machte.

Die Zielvorgabe des Verbandsligisten war eigentlich klar: Erstmal die Null halten gegen den höherklassigen Gegner aus der Oberliga und dann Nadelstiche in der Offensive setzen. Dies klappte aber nur ganze vier Minuten. Nach dem ersten Eckball für die Gäste fiel die zweite Flanke im Strafraum Beil (4.) vor die Füße, der keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen. Genau das wollte der HSC vermeiden: ein frühes Gegentor!

Aber jetzt zeigte der HSC Moral, hatte zwischen der neunten und 32. Minute seine beste Phase im Spiel und erzeugte reichlich Druck auf das Tor der Gäste. Doch die guten Chancen wurden nicht genutzt. Die Erste hatte der HSC nach einem Freistoß durch Tim Girke, der den Ball auf Kapitän Chris Markstein spielte. Dessen Kopfball-Hereingabe brachte Tobias Herrmann (9.) zwar im Tor unter, aber der Linienrichter sah eine Abseitsposition. Die wohl beste Gelegenheit hatte erneut Herrmann. Nach einem schönen Angriff über Girke, Sacher und Vorlagengeber Gießmann, befand sich Herrmann (12.) völlig frei vor Germania-Torwart Guderitz, aber schaffte es nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Erneut schickte der agile Gießmann (26.) seinen Stürmer Richtung Tor, doch diesmal hielt Guderitz. Den mittlerweile verdienten Ausgleich verpasste in der 32. Minute abermals Herrmann. Nach einem weiten Abschlag von Florian Switala lenkte sich Guderitz Herrmanns Schuss aus spitzem Winkel fast selbst ins Tor.

Nur eine Minute später bestraften die Gäste den HSC für die vergebenen Ausgleichschancen. Nach einer Flanke in den Strafraum wurde der Ball gleich von vier HSC-Akteure geblockt, aber Schlegel (33.) setzte sich trotzdem durch und traf per Fallrückzieher zum 0:2. Schlimmer noch: Drei Minuten später schraubte sich Schlegel nach Boltze-Freistoß von rechts am höchsten und köpfte den Ball sicher zum 0:3 in die Maschen. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel wollten die Blau-Gelben noch einmal alles riskieren, aber Germania machte den Sack zu. Eichhorst brachte eine Flanke in den Strafraum und der eingewechselte Müller (52.) schob locker zur endgültigen Entscheidung ein. Sichtlich enttäuscht machte es der HSC den Gästen nun ziemlich einfach und so konnte erneut Müller (56.) nach einem Konter den Ball allein vor Switala sicher im Netz unterbringen. Das 0:5 spiegelte mit Sicherheit nicht den Spielverlauf wider, aber Germania wirkte unheimlich abgezockt vor dem Tor von Switala.

Der hochverdiente Ehrentreffer ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem schönen Angriff über Hasse und Herrmann verwertete im Zentrum Benjamin Sacher (59.) die Hereingabe und traf zum 1:5 für den HSC. Nur drei Minuten später hatte Gießmann (62.) noch einen Schussversuch aus 20 Metern, aber der Ball ging knapp am linken Pfosten vorbei.

Die letzte halbe Stunde verlief dann ereignisarm und Germania verwaltete die sichere Führung. Eine letzte Chance zum zweiten HSC-Treffer vergab Herrmann (84.), der nach schönem Pass von Carsten Madaus allein Richtung Tor unterwegs war. Sein Versuch den Ball über Guderitz zu lupfen missglückte. Dann pfiff Schiedsrichter Menz das Spiel ab und der HSC muss klar akzeptieren, dass Germania Halberstadt verdient in die nächste Pokalrunde einzog. Somit ist auch in dieser Pokalsaison für den HSC in Runde zwei Schluss. Am Sonntag geht der mit Sicherheit wichtigere Liga-Alltag, mit dem Heimspiel gegen Börde Magdeburg weiter.

Haldensleber SC: Florian Switala - Robin Schütte, Chris Markstein, Tim Girke, Paul Schipke, Niklas Folkens (55. Denny Hevekerl), Thomas Gießmann (75. Dennis Girke), Carsten Madaus, Tobias Herrmann, Benjamin Sacher, Lars Hering (55. René Hasse).

VfB Germania Halberstadt: Fabian Guderitz, Pavel Cermak, Danny Wersig, Dustin Messing, Flodyn Baloki, Pascal Eichhorst (69. David Steckbauer), Patrik Twardzik, Benjamin Boltze, Florian Beil, Nico Hübner (58. Tino Schulze), Patrik Schlegel (46. Tommy Müller).

Schiedsrichter: Patrick Menz - Frank Schinke, Hendrik Strackejan. Zuschauer: 195.

Torfolge: 0:1 Florian Beil (4.), 0:2 Patrik Schlegel (33.), 0:3 Patrik Schlegel (36.), 0:4 Tommy Müller (52.), 0:5 Tommy Müller (56.), 1:5 Benjamin Sacher (59.).