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Handball Erfolgreiche Heimserie endet

In der Verbandsliga war der HSV Haldensleben beim 29:30 (17:15) gegen Tabellenführer SG Lok Schönebeck nur zweiter Sieger.

Von Florian Bortfeldt 05.04.2017, 01:01

Haldensleben l Vor dem Anpfiff wurde dem vor wenigen Tagen verstorbenen Verbandsliga-Handballer Christian Hornuff (HV Lok Stendal) in einer Schweigeminute gedacht.

Das Ziel von HSV-Trainer Carsten Fister war klar abgesteckt: die erfolgreiche Heimserie ausbauen und dem Spitzenteam des Klassements auf dem Weg zur Meisterschaft möglichst ein Bein stellen.

Das funktionierte in der ersten Halbzeit auch bemerkenswert gut. Die Rolandstädter übernahmen von der ersten Minute an Verantwortung und die Führung. Vom 3:1 ging es über das 6:4 zum 11:8. Die Gastgeber überzeugten mit Kombinationen und gefälligem Zusammenspiel. Aus dem Rückraum waren Hannes Kruse und David Stolze nur schwer zu stoppen. Mittelmann Steven Kolbe brachte beide mehrfach in gute Wurfpositionen und war dabei selbst auch torgefährlich. Dazu kamen diverse Finessen oder Leckerbissen fürs Auge. So zum Beispiel ein Treffer von Linksaußen Fabian Damerau – eigentlich Rechtshänder – als er den Gästekeeper mit einem Linkswurf düpierte. Kurzum: In Abwehr und Angriff der Haldensleber lief es optimal. Jedem in der Halle war aber gleichzeitig bewusst, dass Schönebeck immer da war, wenn es nötig war.

Der Spitzenreiter überzeugte mit seiner dynamischen Rückraumreihe, angeführt vom immer eine Idee habenden „Regisseur“ Martin Schröder. Zum kurzweiligen Spiel trug auch das Schiedsrichterduo Hagen Becker/ Axel Hack bei. Die Partie wurde nicht zerpfiffen, beide agierten angenehm unauffällig. Die Erfahrung aus zig Bundesligaspielen war den Halberstädtern anzumerken.

Beim 17:15 hatte die Lok bei noch drei Sekunden Spielzeit per Konter die Chance auf einen Treffer zu verkürzen. Dennis Domann im Tor der Gastgeber reagierte aber blitzartig und sorgte so für einen Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause.

Nach Wiederanpfiff kam der HSV-Angriff noch besser ins Rollen. Eine 20:15-Führung war der Lohn. Schönebecks Trainer Henning Stapf reagierte mit der Auszeit. Wenige Minuten später hieß es 22:22 (43.). Das Team von Carsten Fister hatte eine komfortable Führung verspielt. Das Duell Fünfter gegen Erster startete wieder bei Null und sollte fortan bis zum Abpfiff sehr spannend bleiben. Die Schönebecker gingen vom Siebenmeterpunkt erstmals in Führung (25:26). Es blieben neun Minuten. Mit ihren rund 30 mitgereisten, lautstarken Fans hatten die Elbestädter jetzt die notwendige Unterstützung im Rücken.

Beim HSV mehrten sich in dieser wichtigen Phase die Fehler – bei Abspielen aber auch beim Torabschluss. Keeper Domann war der wichtige Rückhalt, mehrfach hielt er seine Sieben im Spiel, rettete das Remis (27:27). Nervosität ließ aber auch David Stolze nicht aufkommen, extrem cool brachte er Haldensleben vom Siebenmeter per Heber zum 28:27 wieder in Front. Schönebeck hatte in der Schlussphase immer eine Antwort parat und schloss kurz vor dem Ende zur 30:29-Führung ab. Fister setzte umgehend die Grüne Karte und brachte für die verbleibenden 19 Sekunden einen siebenten Feldspieler. Das Konzept ging nicht mehr auf, stattdessen der Ball im letzten Angriff verloren. Entsprechend groß war die Freude der Gäste über weitere zwei Zähler für den Aufstieg.

Carsten Fister lobte die Leistung der ersten Halbzeit, erkannte aber die Fehler im zweiten Durchgang: „Auch nach der Pause sind wir beim 20:15 gut rausgekommen. Nach dem Ausgleich hatten wir immer wieder die Chance in Führung zu gehen. Da fehlte es unseren Würfen an Präzision. Schönebeck hat das konsequent bestraft. Im zweiten Durchgang fehlte es mir ein wenig an Bewegung, ohne die individuelle Stärke einiger Akteure wäre es schon früher schwer geworden. Ein Sieg war heute absolut möglich, gegen den Spitzenreiter sind das zwei verlorene Punkte für uns. Ärgerlich ist, dass unsere erfolgreiche Heimbilanz, die seit Oktober Bestand hatte, nun gerissen ist.“

Anschließend ging sein Blick nach vorne, denn am Sonntag gibt es in eigener Halle das „Auswärtsspiel“ gegen Klein Oschersleben. Im Hinspiel trat der Gegner nicht an, das Heimrecht wurde getauscht. Fister: „Ganz klar: Da müssen die zwei Punkte her.“

HSV Haldensleben: Strauß, D. Domann - Krause (1), Buchwald, Teßmann (1), Kruse (7), Wurzel, Stolze (10/1), Kolbe (2), Damerau (8/2), Bergmann, Harbich, Mucheyer, Dannehl.