1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Verrückter Coach hält Versprechen

Fußball Wanzlebens C-Jugendtrainer Patrick Horn läuft 70 Kilometer nach Bernburg Verrückter Coach hält Versprechen

Von Stefanie Brandt 25.06.2014, 03:18

Farbe bekennen musste am Sonnabend der Wanzleber C-Jugendtrainer Patrick Horn. "Wenn ihr Meister werdet, laufe ich zu Fuß zum letzten Spiel nach Bernburg", hatte er seiner Mannschaft vor Wochen leichtfertig versprochen. Nun galt es Wort zu halten!

Wanzleben l Horn wollte mit der Aktion seinen Spielern zeigen, dass sie sich auf seine Versprechen ebenso verlassen können, wie er es auch von ihnen erwartet - in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich.

Die Freude über den feststehenden Staffelsieg in der Landesliga, Staffel 2, der C-Junioren beflügelte den Trainer dabei scheinbar im wahrsten Sinne, denn er war auf den insgesamt 69,4 Kilometern weit schneller unterwegs, als zuvor erwartet.

"Mitleids-Ei" von einer Spielermutti

Nach dem Aufstehen um 4 Uhr und einem Frühstück ging es kurz nach 5 Uhr vom Bördestadion in Wanzleben los in Richtung Altenweddingen - zur Erwärmung noch im schnellen Schritt. Von Altenweddingen (6.15 Uhr) lief er weiter nach Unseburg, wo um 7.22 Uhr ein Kaffee und ein gekochtes Ei warteten. Spielermutti Doreen Schröter hatte Erbarmen mit dem verrückten Coach gezeigt. In Neu Staßfurt (8.40 Uhr) wurde bis 9 Uhr Rast gemacht, die schweißgetränkte Kleidung gewechselt, es gab Vitamine und Drinks.

"Sehr lang" kamen Horn dann die Kilometer durch Staßfurt vor, bevor er über Rathmannsdorf nach Ilberstedt weiterrannte, wo er die B6N Brücke überquerte und unter der A14 hindurchlief. Von Ilberstedt ging es um 10.40 Uhr nach Bernburg in die Krumbholzallee zur Sportstätte der Askania. Bei der Ankunft dort um 11.18 Uhr wurde er von Spielern, Freunden und Eltern freudig empfangen.

Daheim wartet die Wanne

Horn: "Wir waren überrascht, dass alles so schnell und bestens geklappt hat. Die Ankunft war am Nachmittag geplant, aber um 13.15 Uhr lag ich schon wieder in der Badewanne zu Hause. Ein großes Dankeschön an meinen Begleiter, Co-Trainer Jens Reinhardt, der mich mit Essen und Kleidung unterstützte und anspornte. Er war mit dem Fahrrad immer bei mir. Bis Altenweddingen bin ich nur schnell gegangen, ab da wechselnd gelaufen und gewalkt. Insgesamt war der Zuspruch war sehr groß. Von Glückwünschen bis zu Erfahrungsberichten war alles dabei. Ein runde Sache! Vor allem, weil das Versprechen, das ich dem Team gegeben habe, eingehalten wurde." Der Trainer kündigte an: "Ich würde das auch gern wiederholen, wenn meine Jungens das nochmal schaffen würden - Staffelsieg in der Landesliga."