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Taekwondo Leon Christian Jung siegt nach Sekunden

Am Wochenende fanden in Schönebeck die 15. Offenen Ostdeutschen Meisterschaften im Taekwondo statt. 219 Teilnehmer waren dabei.

Von Martin Goldschmidt 20.06.2017, 23:01

Schönebeck l Schnell füllte sich am Morgen die Sporthalle mit Kämpfern und deren Trainern aus nahezu dem gesamten Bundesgebiet. Die Sportler mussten zunächst ihr Kampfgewicht auf der Waage bestätigen, mancher noch ein paar Runden durch die Halle drehen, um sein Gewicht für die passende Turnierklasse zu reduzieren. Parallel dazu sorgten die fleißigen Helfer des Ausrichters, der Taekwondo-Gemeinschaft Schönebeck/Barby „Wild Devils“, für die letzten Handgriffe bei den Vorbereitungen. Gekämpft wurde mit dem inzwischen schon fast zum Alltag gewordenen elektronischen Kampfsystem, bestehend aus einer sensorbasierten Weste und ebenso einem Kopfschutz. Das dient einer autarken Bewertung von Punkten durch die Messung der Kraft eines Trittes.

Dass seine Tritte sehr kräftig sind, bewies als erster Elham Rahmani von den 19 Startern der Wild Devils. Er ging schnell in Führung und baute sich ein unüberwindbares Punktepolster auf. Sein Kampf wurde vorzeitig bei einem Punktestand von 44:7 beendet. Im Halbfinale unterlag er dann knapp seinem Kontrahenten und sicherte sich Platz drei. Ebenso den dritten Platz holte sich Maximilian Block. Nach einem gelungenen Start in Kampf eins, bei dem der Gegner frühzeitig aufgab, wurde Maximilian im Halbfinale disqualifiziert. Zu viele Male ließ er sich von seinem Gegner von der Kampfmatte drängen, was mit je einem Minuspunkt bestraft wurde. Am Ende verlor er trotz seiner Punkteführung von 20:10 durch Disqualifikation mit zehn Minuspunkten.

Einen Schritt weiter ging Eric Götsche. Er besiegte seinen Gegner im Halbfinale mit 13:5 Punkten und schaffte so den Einzug ins Finale. Bedingt durch eine längere Trainingspause mangelte es ihm an der ausreichenden Ausdauer. Sein zuvor noch etwas ängstlicher Gegner hatte ab der zweiten Runde somit freie Hand und nutzte jede Chance, um seinen Punktevorsprung auszubauen. Am Ende sicherte sich Erik den Silberplatz. Leon Christian Jung hatte in seinem Finalkampf leichtes Spiel. Sein sichtlich unerfahrener Kontrahent war Leon an Größe und Kampfgeschick weit unterlegen und gab bereits vorzeitig auf. Leon erhielt die Goldmedaille. Zia Mohammed Ahmadi lief in seinem Kampf zu Höchstform auf. Er bewies viel Augenmaß und schaffte es, den Angriffen seines Gegners auszuweichen, um ihm im Anschluss mit einem Gegentreffer zu deplatzieren. Mit 20 Punkten Vorsprung wurde sein Kampf durch das Wettkampfreglement vorzeitig beendet. Er stand am Ende des Tages auf Platz eins.

Die zwei spektakulärsten Kämpfe an diesem Tage aber machte Justin Kader. Der junge Sportler zeigte seinem Kontrahenten im Halbfinale gleich von Beginn an, wer das Sagen hatte. Er bewies viel Abstandsgefühl und den Blick für das richtige Timing. So platzierte er viele Kopftreffer an seinem Gegner. Beide Sportler schafften es nicht in die dritte und letzte Runde, da der Kampf bei einem Punktestand von 33:8 nach der 20-Punkte-Regel bereits vorzeitig zu Justins Gunsten abgebrochen wurde. Seinen Finalkampf bereitete er zusammen mit Coach Matthias Goldschmidt gut vor. Beide beobachteten den Vorkampf des potentiellen Gegners und konnten vorab dessen Kampfverhalten bestens analysieren. Mit der richtigen Taktik an Bord eröffnete Justin daher den Kampf sehr offensiv gegen einen angriffsstarken Widersacher. Dieser erhielt dadurch kaum die Chance, seinen Kampfstil zu entfalten. Abermals bewies Justin das richtige Timing und landete im richtigen Moment einen gedrehten Kopftreffer, der seinen Gegner zu Boden schickte. Dieser erholte sich davon nicht und musste sich geschlagen geben. Justin landete auf einem verdienten ersten Platz.

Am Ende des Tages führten viele Platzierungen der Schönebecker Taekwondoin zum dritten Platz in der Mannschaftswertung. Über das Ergebnis freuten sich besonders die Trainer Enrico Grube, Anh Nguyen Xuan, Matthias und Martin Goldschmidt.