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Handball, Mitteldeutsche Oberliga HV Staßfurt sichert mit 39:32 (21:15)-Erfolg über Oebisfelde den Klassenerhalt Balsam für die rot-weisse Seele

Von Christian Jäger 04.05.2015, 03:39

Momenten der Emotionen folgten 60 Minuten handballerische Souveränität, denen wieder Momente der Emotionen folgten. Der HV Rot-Weiss Staßfurt setzte sich mit 39:32 (21:15) gegen Absteiger SV Oebisfelde durch und sicherte sich damit den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga. Gefeiert wurde dennoch verhalten.

Staßfurt l Der Jubel nach Abpfiff des letzten Heimspiels war nicht ekstatisch. Vielleicht lag es an einer verkorksten Saison. Viel wahrscheinlicher war es aber, dass Traurigkeit die Freude verdrängte. Denn für Trainer Uwe Mäuer sowie die Spieler Eike Rach, Felix Dietze und Tobias Ortmann war es der letzte Auftritt in der Paul-Merkewitz-Halle. Keiner der vier verschwand nach Abpfiff in der Kabine. Alle ließen sich gebührend verabschieden und wurden Objekt begehrter Umarmungen von Fans, Freunden und Mitspielern.

Trotz all der Emotionen, die schon beim Einlaufen in die Halle angeheizt wurden, ging es nicht um einzelne Namen, es ging um den Klassenerhalt. "Abschied hin oder her, es zählte nur, das Spiel zu gewinnen", sagte Uwe Mäuer. "Wichtig war nur, die Mannschaft in der Liga zu halten. Der Rest war erst einmal Nebensache." Als ehemaliger Champions League-Sieger ist er Profi genug, um Emotionen beiseite zu schieben. Dies gelang auch seiner Mannschaft, die einen Blitzstart aufs Parkett legte und nach einer Viertelstunde bereits mit 11:5 führte. Auch zur Pause lag der HVS mit sechs Toren vorn und vermittelte nicht den Eindruck, noch etwas anbrennen zu lassen. "Wir waren in den ersten 30 Minuten gar nicht im Spiel", haderte der enttäuschte SVO-Coach Hendrik Tuschy.

Nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung an, die Staßfurter waren nicht zu bremsen. Als gegen Ende munter durchgewechselt wurde, zogen Fehler ein und Oebisfelde verkürzte marginal. "Wir hatten den Gegner über 50 Minuten im Griff", sagte Mäuer. Die etwas nachlässigen letzten zehn Minuten seien angesichts der hohen Führung und den Wechseln normal gewesen. "Es war eine geschlossene Leistung im Angriff, in der Abwehr und mit leichten Abstrichen von den Torhütern." Ihm gefiel die Verbissenheit seiner Truppe, was ihn allerdings auch hin- und herriss. "Hätten wir alle Spiele so bestritten, würden wir viel weiter oben stehen."

Die letzte Pressekonferenz wurde dann doch noch einmal emotionaler. Mäuer sagte, dass es eine "schöne und interessante Zeit mit Höhen und Tiefen" war. Er sprach von einer Mannschaft, die "manchmal Jungs waren, manchmal Männer, manchmal aber auch kleine Mädchen". Er wünschte dem Verein weiterhin alles Gute. Uwe Mäuer wäre aber nicht Uwe Mäuer, wenn er den kommenden Sonnabend vergessen hätte. Dann steht nämlich der letzte Spieltag in Radis an. Er ließ durchblicken, dort noch einmal allen Spielanteile zu geben, bis der handball-fanatische Herzblut-Trainer wieder durchkam und klarstellte: "Wir werden dort aber nichts abschenken."

HV Staßfurt: Tuchen, Schliwa - Dittmar (2), Fuhrmann, Ortmann (2), Mennecke, Retting (3), Jacobi (11), Ernst, Rach (3), Hähnel (4), Scholz (7/4), Rindert (7), Secara

Siebenmeter: Staßfurt 5/4 - Oebisfelde 6/2; Zeitstrafen: Staßfurt 4 - Oebisfelde 0