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Leichtathletik: 39. GutsMuths-Rennsteiglauf / Gaensefurther Bode-Runners auf allen Distanzen vertreten Laufsportler trotzen Matsch und steilen Anstiegen

26.05.2011, 04:34

Schmiedefeld/Staßfurt (sbö). Das beste Haus am Platz, ein Bett wie zum Träumen gemacht und dennoch starrte Isa Höber die ganze Nacht an die Decke. Die Aufregung legte sich bei der Laufsportlerin der Gaensefurther Sportbewegung erst am frühen Sonnabendmorgen um 6 Uhr, als der Startschuss zum 72,7 Kilometer langen Supermarathon des 39. GutsMuths-Rennsteiglaufs von Eisennach nach Schmiedefeld fiel. Das Wort "Marathon" hat für Läufer etwas Mystisches und dem Kern der Begeisterung kommt ein Zitat von Lauflegende Emil Zátopek wohl ziemlich nahe: "Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon."

Die ersten 30 Kilometer nahm sich Höber die Zeit, dieses Thema mit einem Laufkollegen auszudiskutieren. Nach 8:32:48 Stunden hatten die Beine endlich Pause, aber die Euphorie sprudelte aus ihr heraus: Geschafft! Die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung haben einen Ultraläufer, genauer gesagt eine Ultraläuferin. Denn neben neuem Teilnehmerrekord auf allen Strecken verzeichnete der Veranstalter auch eine steigende Anzahl an Marathon-Frauen, sogar beim Ultramarathon.

Ebenfalls sehr früh - um 7.30 Uhr - startete ab Oberhof der Halbmarathon über 21,1 Kilometer mit fast 6000 Teilnehmern. Unter ihnen die Gaensefurther Lutz Klauß, Heidi und Ronald Rabenstein, die sich bei herrlichem Sonnenschein auf den schönsten Kammweg des Thüringer Waldes, den Rennsteig, begaben. Klauß war dabei wieder voll in seinem Element. Für die Rabensteins galt vor allem das Motto "Gemeinsam ankommen". Ihren ersten Halbmarathon absolvierte Heidi zufrieden unter 3:30:00 Stunden.

Ist Marathonlaufen gesund? Gewiss nicht. Der Stütz- und Bewegungsapparat leidet, das Muskelgewebe trägt zumindest mikroskopisch kleine Schäden davon. Daher ließen es Jens-Uwe und Sabine Börner auf dem ungewohnt bergischen Terrain über die Marathondis- tanz ruhig angehen. Ab Kilometer 35 verschwand jedoch die Sonne hinter einer Gewitterfront. Es regnete intensiv und nach wenigen Minuten hatte man den Eindruck, dass Schuhwerk und Matsch eine Einheit bildeten. Hinzu kam eine Besonderheit des Guts-Muths-Rennsteigmarathons, der mit 43,5 km etwas länger als die gewöhnliche Marathondistanz war. Kurz vor dem Ziel wartete noch einmal eine ordentliche Steigung auf die Läufer.

Frisch geduscht feierten aber dennoch tausende Sportler trotz der Strapazen am Abend auf der legendären Rennsteiglaufparty ihren Tag.

Ergebnisse (in Stunden)

Ultramarathon (72,7 km)

W 45: 26. Isa Höber (Gaensefurther Sportbewegung), 8:32:48 M 55: 154. Paul Thüne (GMRV Egeln) 10:02:29

Marathon (43,5 km)

M35: 151. René Albrecht (Schönebeck), 4:37:55 W 45: 47. Sabine Börner (Gaensefurther Sportbewegung), 4:46:04 M 45: 361. Jens-Uwe Börner (Gaensefurther Sportbewegung), 4:46:59 M 70: 3. Volker Schumann (Schönebeck), 4:21:16

Halbmarathon (21 km)

M45: 217. Heiner Weigel (Schönebeck), 1:53:21; 291. Mario Maye (Barby), 1:57:06 M 50: 259. Frank Hinze (Barby), 2:05:40; 67. Uwe Oswald (Schönebeck) 1:48:15 W 55: 69. Karin Thüne (GMRV Egeln), 2:32:16; 110. Heidi Rabenstein (Gaensefurther Sportbewegung), 03:29:17 M 55: 97. Lutz Klauß (Gaensefurther Sportbewegung), 1:57:53; 359. Ronald Rabenstein (Gaensefurther Sportbewegung), 3:29:17