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Fußball Erst Massagetisch, dann Matchwinner

Der SV Förderstedt feiert seinen ersten Saisonsieg - 3:2 gegen Halberstadt II.

26.09.2016, 01:01

Förderstedt l Großes Aufatmen beim SV Förderstedt: Der Fußball-Landesligist zitterte sich unnötig zu einem knappen 3:2 (2:1)-Sieg gegen den VfB Germania Halberstadt II. Es war der erste Dreier für das Team in dieser Saison. Matchwinner wurde sogar einer, der gar nicht spielen sollte. Was sich bei der 1:3-Niederlage bei TuS Bismark bereits andeutete, fand gegen den VfB seine Fortsetzung. Diesmal allerdings mit dem besseren Ende für die Förderstedter. Vor allem in den Zweikämpfen trat das Team mit großer Bissigkeit auf, blieb dabei aber mental ruhig, abgeklärt. Allen voran Innenverteidiger Hogir Isa, der Ladji Lahi Sidibe oder Alysson Vargas des Öfteren den Schneid abkaufte.

Ausschlaggebend war erneut die hohe Laufbereitschaft, die Grundlage für die stabilere Defensive wurde. „Die Außenverteidiger haben schnell verschoben, die Räume eng gemacht“, erklärte Co-Trainer Michael Buschke, der selbst in der Innenverteidigung auflief und von hinten heraus die Mannschaft coachte. Beinahe hätte er sogar zwei Vorlagen auf seine Karte schreiben dürfen. Mit den Befreiungsschlägen schickte er Marcus Bolze auf die Reise, doch er verzog zweimal freistehend. Das war bezeichnend für die Chancenverwertung. „Wir hätten zur Pause schon mit 6:1 führen müssen. Das waren alles hochkarätige Möglichkeiten“, haderte Coach Enrico Tietzel. „Trotzdem ein riesen Kompliment an die Mannschaft, wie sie zusammen gekämpft hat, gelaufen ist und nie aufgesteckt hat.“

Michal Zawada belohnte seine Farben mit seinen drei Treffern, dabei war der Stürmer gar nicht eingeplant. Er hat sich in Bismark einen Muskelfaserriss zugezogen, ließ sich unter der Woche auf dem Massagetisch behandeln. „Ich habe nicht mit ihm geplant“, sagte Tietzel. Doch vor dem Spiel kam der Anruf, Zawada meldete sich fit. „Das grenzte an ein Wunder.“ Und zum Glück traf der Stürmer nach drei vergebenen Großchancen des SVF zum 3:1 – gerade rechtzeitig vor dem zweiten Treffer der Gäste. „Wer weiß, wie es dann gelaufen wäre“, sagte Tietzel. „Darüber denken wir lieber nicht nach.“ Wenngleich der SVF noch viele Chancen liegenließ, so überzeugte er spielerisch und in der Einstellung.

Ganz anders die Halberstädter, die sich vollkommen indiskutabel präsentierten. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Trainer Marcel Probst, der in der Kabine und nach dem Spiel laut geworden war: „Wir hatten keine Einstellung zum Spiel. Wir traten zu überheblich auf. Die gewisse Anspannung hat gefehlt. Durch das frühe Gegentor sind wir unter Druck geraten. Wir haben im Mittelfeld keinen Zugriff bekommen, hatten Schnelligkeitsprobleme. Die älteren Spieler haben nicht geführt, sie haben sich versteckt.“ Defensiv hatte Förderstedt zwar erneut einige „Wackler“ drin, doch „diesmal hatten wir auch das nötige Glück“, betonte Buschke. Ärgerlich war nur die Gelb-Rote für Maik Teutloff, der nach einem misslungenen Klärungsversuch von Keeper Felix Fleischer ein taktisches Foul begehen musste, um den Konter zu unterbrechen. Mit einer besseren Chancenverwertung würde das Team allerdings sich selbst und den Fans die Zitterpartie bis zum Ende ersparen.

SV Förderstedt: Fleischer – Drici, Teutloff, H. Isa, Conrad (88. Früchtel), Loch, Kucybala, Buschke, N. Isa, Bolze, Zawada (85. Abram)

Tore: 1:0 Michal Zawada (10.), 1:1 Philipp Helmholz (28.), 2:1, 3:1 Michal Zawada (33., 73.), 3:2 Wesley Hähre (78.); SR: Hendrik Miekautsch (Eintracht Lüttchendorf), ZS: 54