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Karate Felix Kuse holt zwei Medaillen bei EM

Staßfurter wird im Einzel Dritter. Im Kumite-Team mit Benjamin Kerber aus Schönebeck und Stephan Rewohl gewinnt er.

Von Enrico Werner 27.06.2016, 23:01

Nove Zamky/Staßfurt (kto/ewe) l Wenn die meisten Sportler schon in der Sommerpause sind und gedanklich bereits bei den großen Ferien, fährt Felix Kuse von der Sport- und Karateschule Staßfurt mit dem deutschen Shito-Ryu Nationalteam in die ferne Slowakei. In Nove Zamky fand der Europa Cup Shito-Ryu statt. Dort kämpften Karatekas der Stilrichtung Shito-Ryu den europäischen Meister unter sich aus.

Felix Kuse wurde daher in seiner Disziplin Kumite von starker osteuropäischer Konkurrenz erwartet. Im K.o.-System und mit einem glücklichen Freilos für die erste Runde gelangte der Staßfurter ins Halbfinale. Dort musste er sich gegen einen Athleten des rumänischen Nationalteams 2:7 geschlagen geben.

Doch im kleinen Finale um die Bronzemedaille überzeugte er mit einem deutlichen 6:2-Erfolg. Dennoch war Kuse mit dem dritten Platz nicht zufrieden. „Durch das Freilos kam ich nicht so gut in die Kämpfe rein. Außerdem waren nicht alle Schiedsrichterbewertungen ganz nachvollziehbar“, sagte der ehrgeizige Bodestädter.

Felix Kuse ging des Weiteren noch im Kumite-Team an den Start. Zusammen mit den Teamkollegen Stephan Rewohl und Benjamin Kerber aus dem Landeskader Sachsen-Anhalt kämpfte er im Team „Deutschland II“. Mit der Bezifferung wurden sie als vermeintlich schwächeres deutsches Team eingeschätzt.

Die Außenseiter trafen im Halbfinale auf das slowakische Team. Felix musste in seinem Kampf eine knappe 4:3-Niederlage einstecken. Auch Benjamin Kerber brachte es nur auf ein 2:2 Unentschieden. Stephan Rewohl gewann seinen Kampf souverän mit 3:0. Durch das Punkteverhältnis zogen die drei in das Finale gegen das rumänische Herrenteam ein.

In seiner Begegnung führte der Staßfurter Karateka Kuse mit 6:5, als sein Gegner disqualifiziert wurde. Somit ging dieser Kampf mit 8:0 in die Bewertung ein. Der Schönebecker Benjamin Kerber verlor danach aber, sodass die Goldmedaille durch das Ergebnis der dritten Begegnung vergeben werden musste.

Durch eine taktische Meisterleistung kämpfte der Hallenser Stephan Rewohl bis zehn Sekunden vor Schluss Unentschieden, was gereicht hätte, um zu gewinnen. Er punktete aber noch in den letzten Augenblicken mit einem Fußtritt zum Kopf und gewann 3:0.

Das offensichtlich zu Unrecht als „Deutschland II“ eingestufte Team feierte sich als Shito-Ryu Europameister 2016. Dies wäre ohne den Coach Abgar Schachnasarjan nicht möglich gewesen. Auch Heimtrainer Michel Olschewski der Sport- und Karateschule Staßfurt, der an diesem Wochenende zahlreiche Gürtelprüfungen abnahm, war stolz auf seinen Schützling.