TSV Zilly bejubelt Sechs-Punkte-Wochenende

Wernigerode l In den übrigen Partien lag der Fokus auf dem Abstiegskampf. Im Tabellenkeller schöpfte Schlusslicht Olympia Schlanstedt II mit vier Punkten aus zwei Partien wieder Hoffnung, auch der TSV Deersheim fuhr wichtige drei Punkte ein. Gleich sechs Punkte holte der TSV Zilly, dafür ging es rauf bis auf den vierten Tabellenplatz.

Hessener SV II – TSV Wasserleben 1:1 (1:1). Der Tabwellenzweite erwischte einen Start nach Maß: Als ein Kopfball von Nick Festerling die Latte touchierte schien die Situation schon geklärt, doch die missglückte Abwehr landete bei Martin Riemer, der aus zehn Metern zum 0:1 traf. Mit Verstärkung der Ersten dominierte Hessen vor allem das Mittelfeld, auch weil Nick Festerling auf sehr robuste Art aus dem Spiel genommen wurde. Mit der ersten guten Chance scheiterte André Drechsler nach Palm-Eingabe an Keeper André Komor (7.), ebenso wie auf der Gegenseite David Tamke nach Bröder-Zuspiel. Eine missglückte Abseitsfalle führte zum Ausgleich, Oliver Zach war frei durch und schon überlegt ein (19.).

Auch in der Folge hatte die Heimelf mehr Spielanteile, Michel Palm scheiterte nach einem Konter und Oliver Zach setzte den Nachschuss vor dem leeren Tor an den Pfosten (30.). Für Wasserleben hatte Tamke kurz vor der Pause die erneute Führung auf dem Fuß. Nach Wiederanpfiff erspielte sich die Hessener Reserve ein deutliches Chancenplus, Fabian Mühe (54.), Drechsler (59.) und Tim Dehnert (70.) vergaben die Führung. In der Schlussphase wurde Wasserleben etwas stärker, Markus Roda wurde nach Anspielen von Marc Feuerstack (85.) und Tamke (88.) geblockt. Im Gegenzug kratzte André Komor einen Heber aus 30 Metern aus dem Winkel, somit blieb es beim Unentschieden.

Torfolge: 0:1 Martin Riemer (4.), 1:1 Oliver Zach (19.); Schiedsrichter: Hans-Joachim Blank (Halberstadt); Zuschauer: 55.

Fortuna Dingelstedt – TSV Zilly 0:3 (0:0). Bereits in der ersten Minute hatten die Gäste durch einen Kopfball von Daniel Harsdorf, der das Tor knapp verfehlte, die Chance zur Führung. Das blieb bis zur Pause auch der einzige Lichtblick für Gästecoach Olaf Hausmann. „Wir standen viel zu weit weg von den Gegenspielern, die Pässe waren zu ungenau“, bemängelte Zillys Trainer. Mit der nötigen Portion Glück blieben die Gäste von einem Rückstand verschont, ein abgefälschter Freistoß sprang von der Lattenunterkante wieder zurück ins Spielfeld.

„In der Kabine qwurde Tacheles geredet“, berichtet Hausmann, und nach Wiederanpfiff trat seine Mannschaft wie ausgewechselt auf. Der TSV bekam deutlich mehr Zugriff in den Zweikämpfen und erspielte sich ein Übergewicht. Beim Führungstreffer von Michael Hebestreit half Fortuna-Keeper Markus Planitzer etwas mit, fortan bestimmte Zilly klar das Geschehen und legte mit schön herausgespielten Toren von Hendrik Heicke (67.) und David Krolikowski (85.) zum 0:3-Endstand nach. Den Dingelstedtern war nach dem Rückstand auch der Kräfteverschleiß spürbar, somit war die zweite Heimniederlage nach dem 1:3 gegen Ströbeck am Gründonnerstag nicht mehr abzuwenden.

Torfolge: 0:1 Michael Hebestreit (60.), 0:2 Hendrik Heicke (67.), 0:3 David Krolikowski (85.); Schiedsrichter: Hans-Joachim Barner (Bühne); Zuschauer: 34.

Eintracht Osterwieck II – TSV Berßel 2:1 (0:0). In einer Partie auf mäßigem Niveau konnte die Eintracht ihren Vorsprung auf die Abstiegszone weiter vergößern. Die Heimelf übernahm sofort die Initiative, Berßel lauerte auf Konter. Julius Runge hätte die Eintracht früh in Führung bringen können, scheitertte aber am gute Gästekeeper Schramm. Danach verflachte die Partie zunehmend. Osterwieck lief an, doch Berßel stand sicher und schaltete schnell. Viele gute Konter führten zu Abschlüssen, doch die Osterwiecker bekamen immer ein Bein dazwischen oder Keeper Max Alpert war zur Stelle.

Kurz nach der Pause leitete Sven Bieling mit schönem Pass in die Schnittstelle der Abwehr die Führung ein, Matthias Perle spitzelte den Ball am Verteidiger vorbei und schob aus spitzem Winkel ein. Nur fünf Minuten später scheiterte Christian Krüger freistehend an Schramm. Sieben Minuten vor Ende der fairen Partie unter Leitung des guten Schiedsrichters Mario Gawantka fiel die Vorentscheidung, nach öffnendem Pass von Florian Thaele auf Bastian Hahmann musste Krüger den Ball nur noch einschieben. Zwar verkürzte Stefan Wendler nach einem Eckball, doch der Sieg in der Rückrunde noch ungeschlagenen Osterwiecker geriet nicht mehr in Gefahr.

Torfolge: 1:0 Matthias Perle (50.), 2:0 Christian Krüger (83.), 2:1 Stefan Wendler (87.); Schiedsrichter: Reinhold Reddig (Blankenburg); Zuschauer: 20.

SG Lüttgenrode – Olympia Schlanstedt II 1:3 (0:0). Der Schlanstedter Reserve war vom Anpfiff weg anzusehen, dass sie sich für das richtungsweisende Osterwochenende viel vorgenommen hatte. Beim Aufsteiger bestimmten die Gelb-Schwarzen über weite Strecken das Geschehen, waren spielerisch das bessere Team und ließen kaum Chancen des Gegners zu. Wurden in der ersten Halbzeit noch zahlreiche klare Chancen vergeben, so machten die Schlanstedter kurz nach Wiederanpfiff Nägel mit Köpfen. Mit drei Treffern binnen neun Minuten stellten Tobias Kosinski (50., 59.) und Stefan Köhler (53.) die Weichen auf Sieg.

Die nie aufsteckenden Lüttgenröder verkürzten zwar wenig später durch Daniel Tracht, das fehlende Selbstvertrauen nach der jüngsten Negativserie war der SG Lüttgenrode allerdings über die gesamte Spieldauer anzusehen.

Torfolge: 0:1 Tobias Kosinski (50.), 0:2 Stefan Köhler (53.), 0:3 Tobias Kosinski (59.), 1:3 Daniel Tracht (62.); Schiedsrichter: Nick Strübig (Ilsenburg); Zuschauer: 25.

TSV 1912 Deersheim – Empor Dedeleben 3:0 (3:0). Nach dem Auswärtssieg in Lüttgenrode wollte Deersheim gegen seinen Angstgegner nachlegen, begann aber sehr nervös. Im Spielaufbau wurde der Ball zu schnell verloren, außerdem hatten die Gäste zu viel Raum für ihre Aktionen. Eine Standardsituation verhalf dem TSV zur Führung: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß sprang das Leder von der Lattenunterkante zurück ins Spielfeld. Christian Huchel reagierte am schnellsten, wurde aber beim Nachschuss gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Bruder Steven zur Führung. Das frühe Tor gab der Heimelf aber keine Sicherheit.

Dedeleben hatte weiterhin zu viel Platz im Mittelfeld und konnte seine Angriffe in Ruhe vortragen, es scheiterte aber immer wieder am finalen Pass. Mitte der ersten Halbzeit nahm das Trainerduo Reuß/Schulz einige Umstellungen vor, fortan stand Deersheim kompakter im Mittelfeld. Hendrik Schulz baute die Führung nach einem Sololauf über die linke Angriffsseite aus, nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte umspielte er mehrere Abwehrspieler und schoss dem Gästekeeper etwas glücklich durch die Beine.

Dedeleben wirkte konsterniert, dies nutzte Deersheim nur zwei Minuten später zum vorentscheidenden 3:0. Nach scharfen Eingabe von links konnte Tobias Nerlich völlig freistehend einschieben. Zu Beginn der zweiten Halbzeit erspielte sich der Gastgeber weitere gute Möglichkeiten, bei Abschlüssen von Huchel, Schulz und Steve Klein fehlten aber die berühmten Zentimeter. Auch Dedeleben hätte nach Kontern verkürzen könne, Schüsse von Diedrich und Grundmann verfehlten das Tor ebenfalls knapp.

Torfolge: 1:0 Steven Huchekl (8. Foulstrafstoß), 2:0 Hendrik Schulz (37.), 3:0 Tobias Nerlich (39.); Schiedsrichter: Stefan Droste (Wernigerode).

TSV Zilly 1911 – Eintracht Osterwieck II 3:0 (1:0). Die Zillyer agierten diesmal vom Anpfiff weg konzentriert, ließen mit einer sicheren Abwehr wenig zu und erspielten sich einige gute Gelegenheiten. Ein Kopfball von Hendrik Heicke wurde auf der Linie geklärt, einen Schuss von Felix Rönnecke aus spitzem Winkel fischte Gästekeeper Max Alpert aus dem Eck. Zehn Minuten vor der Pause wurde Heicke vom fleißigen Sturmpartner Hubertus Schwartmann freigespielt, scheiterte aber erneut. Bei seiner dritten Chance machte er es besser, einen Freistoß von Daniel Harsdorf köpfte Heicke kurz vor der Pause zur überfälligen 1:0-Führung ein.

Auch nach Wiederanpfiff blieb Zilly tonangebend, die sichere Abwehr um Patrik Wöhler ließ kaum etwas anbrennen. Ein Eigentor sorgte Mitte der zweiten Halbzeit für die Vorentscheidung, Matthias Hoetzel lenkte Harsdorfs Freistoßeingabe ins eigene Netz (66.). Mit seiner dritten Vorlage krönte Daniel Harsdorf seine starke Partie, Heicke versenkte das Leder mit schöner Direktabnahme im Eintracht-Gehäuse.

Torfolge: 1:0 Hendrik Heicke (44.), 2:0 Matthias Hoetzel (66. Eigentor), 3:0 Hendrik Heicke (82.); Schiedsrichter: Carsten Gaksch (Aspenstedt); Zuschauer: 58.

Olympia Schlanstedt II – TSV Berßel 2:2 (1:1). Im zweiten „Osterspiel“ konnten die Schlanstedter die spielerischen Vorgaben nicht wie gewollt umsetzen, zudem haderte Trainer Thomas Meyer mit der Chancenverwertung. Im ersten Abschnitt ließen die Schlanstedter wie schon in Lüttgenrode einige klare Chancen aus, während Berßel eine seiner wenigen Gelegenheit durch Eric Manzke zur Führung nutzte (34.).

Als Peter Jirka kurz vor der Pause ausglich (41.) und Dominik Sargon Blenke die Gelb-Schwarzen nach einer knappen Stunde in Führung schoss, schien der Weg zum angestrebten „Sechs-Punkte-Wochenende“ geebnet. René Wegener hätte die Vorentscheidung herbei führen können, traf aber nur die Querlatte (68.). Wenige Minuten später glich Marcel Blizil für die Berßeler aus, mit diesem Treffer bekamen die Gäste Oberwasser. „Am Ende schwanden bei uns die Kräfte und wir hatten Glück, das Berßel nicht alle drei Punkte entführte“, so Olympia-Coach Thomas Meyer.

Torfolge: 0:1 Eric Manzke (34.), 1:1 Peter Jirka (41.), 2:1 Dominik Sargon Blenke (59.), 2:2 Marcel Blizil (72.); Schiedsrichter: Lutz Siebert (Quedlinburg); Zuschauer: 38.

Empor Dedeleben – Hessener SV 1928 II 3:0 (2:0). Mit dem zweiten Heimsieg in Serie hat sich der SV Empor wieder in die obere Tabellenhälfte zurück gekämpft. Zwar hielt die Hessener Reserve spielerisch gut dagegen, im letzten Drittel fehlte es aber an der nötigen Durchschlagskraft. André Drechsler in der ersten Halbzeit und Fabian Mühe nach Wiederanpfiff hatten die einzigen nennenswerten Chancen.

Dedeleben stellte Mitte der ersten Halbzeit mit einem Doppelschlag die Weichen auf Sieg. Erst verwandelte Pascal Krause einen Freistoß direkt, die folgende Unordnung nutzte Ricardo Wessel nur zwei Minuten später per Abstauber zum 2:0. Nach Wiederanpfiff erhöhte Hessen das Risiko und ermöglichte Dedeleben zahlreiche gute Kontergelegenheiten. Das 3:0 resultierte aber wiederum aus einem unnötigen Foulspiel der Hessner Abwehr nahe des eigenen Strfraums. Die Hereingabe vollendete Fabian Elsner zum 3:0-Endstand.

Torfolge: 1:0 Pascal Krause (24.), 2:0 Ricardo Wessel (26.), 3:0 Fabian Elsner (81.); Schiedsrichter: Detlev Charwat (Hüttenrode); Zuschauer: 65.