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Handball Doppelspieltag in der Kritik

03.09.2014, 06:03

Magdeburg/Wuppertal l Es war ein erster Versuch, doch der Doppel-Spieltag in der Handball-Bundesliga, der eingeführt worden war, um der deutschen Nationalmannschaft mehr Vorbereitungszeit für die WM in Katar zu ermöglichen, ist nicht nur nach Meinung von Steffen Stiebler, dem sportlichen Leiter des SCM, "nicht das Gelbe vom Ei" gewesen. Auch bei anderen Liga-Konkurrenten war am Wochenende Kritik am Prozedere laut geworden.

Jörg Föste, Geschäftsführer des mit 24:25 knapp unterlegenen Bergischen HC, sprach gar von einem "aktiven Eingriff in den Wettbewerb". Er führte an, dass sich sechs Teams der Doppelbelastung innerhalb von drei Tagen nicht zu stellen brauchten und beispielsweise Minden sogar zweimal auswärts ran musste.

Zwar hatten die Magdeburger den 45-Stunden-Kraftakt mit vier harterkämpften Punkten und einem blauen Auge überstanden, aber zumindest Yves Grafenhorst ist dabei auf der Stecke geblieben. Der Linksaußen hatte sich am Freitag gegen Erlangen eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen, fehlte gegen den BHC am Sonntag, und auch gegen Göppingen (17.15 Uhr) droht er auszufallen.

Stiebler gab zu bedenken, dass die Vereine dem Ganzen zugestimmt hätten, und bei einer gerechteren Verteilung und gut durchdachten Plänen sei der Doppelspieltag für alle ein Kompromiss gewesen, "aber so, wie das jetzt gelaufen ist, wären wir froh, wenn wir das nicht nochmal machen müssten. Die Belastung für die Spieler war extrem, und bei dem Reisestress blieb kaum Zeit zur Regeneration." Der Ex-Kapitän regte deshalb an, den Doppelspieltag bei der nächsten Mitgliederversammlung der HBL noch einmal zu thematisieren: "Ich bin mir sicher, eine nochmalige Abstimmung sähe bestimmt ganz anders aus."