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Olympia SCM-Familie schürt das Wir-Gefühl

Der Countdown läuft: Noch sind es 270 Tage bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Rio. Beim SCM herrscht bereits Aufbruchstimmung.

Von Janette Beck 09.11.2015, 00:01

Magdeburg l Ob Sportler, Trainer, Sponsoren, die Mitarbeiter der Marketingabteilung oder das Vereinspräsidium inklusive Präsident – sie alle waren im 60. Jahr des Bestehens des Sportclubs zum großen „Familientreffen“ des SCM mitten in der grünen Lunge Magdeburgs gekommen. Unter ihnen einige, die wie Vize-Präsident und Ex-Ruderer André Willms oder Kanute Andreas Ihle als Olympiasieger bereits für ganz besondere olympische Momente gesorgt hatten, aber auch solche Nesthäkchen wie Kugelstoßerin Emely Groß (17) oder Schwimmerin Laura Kelsch (16), die davon träumen, es über 2016 hinaus irgendwann zu tun.

Einerseits ging es bei der Zusammenkunft in gemütlicher Runde im „Gartenhaus“ darum, einen Haken hinter der durchwachsenen vorolympischen Saison zu machen. Andererseits galt es aber auch, angesichts der Spiele 2016 das „Wir-Gefühl“ zu schüren und sich gemeinsam auf Rio einzuschwören.

„Auch wenn in dieser Saison nicht alle Träume in Erfüllung gegangen sind, es erfüllt mich nach wie vor mit stolz, Präsident dieses Vereins zu sein“, sagte Präsident Dirk Roswandowicz angesichts der doch geballten Sportlerpower – einheitlich gekleidet in der Signalfarbe Rot. Und unabhängig davon, dass in der Saison 2015 von den gut ein Dutzend Olympiakandidaten des SCM nur fünf Athleten der Sprung aufs Medaillentreppchen gelungen war, sind es dennoch zwei Zeichen, die an diesem Abend gesetzt wurden: Magdeburg ist und bleibt eine Sportstadt. Und der SCM braucht sich ob seiner Vielfalt, Bandbreite und Leistungsdichte im Spitzen- und Nachwuchsbereich nicht zu verstecken.

Dass dem Verein das Ganze nicht nur lieb, sondern auch teuer ist, steht auf einem anderen Blatt. „Wenn wir Jahr für Jahr bei den Sponsoren vor der Tür stehen und nachfragen, ob der Vertrag verlängert wird, dann heißt es oft: Das ist doch eine Selbstverständlichkeit. Aber das ist es für uns nicht, und dafür möchten wir uns bedanken. Ohne ihre Unterstützung und das gute Zusammenspiel wäre Leistungssport auf diesem Niveau nicht möglich“, verteilte Linda Drenkmann, Geschäftsführerein der Marketingabteilung des Clubs, (verbal) Blumen an die zahlreichen Sponsoren.

Zu spüren war in diesem speziellen Rahmen aber auch: Nichts ist so vergänglich wie der sportliche Lorbeer von gestern. Es herrscht schon wieder Aufbruchstimmung beim SCM, schließlich werden die Olympioniken des Sommers im Winter gemacht. Das heißt Training, Training und nochmals Training. Und das nicht nur bei den Schwimmern um Olympia-hoffnung Franziska Hentke und Weltmeister Rob Muffels, die bereits das erste Höhencamp in den Knochen haben.

Auch die Asse unter den Kanuten, Ruderern oder Leichtathleten sind bereits von Kopf bis Fuß auf Rio eingestellt. Bei Letzteren sei nach Meinung von Ex-Weltmeister Matthias de Zordo durch die Neuzugänge Anna Rüh (Diskus) und Dennis Lewke (Kugelstoßen) „frischer Wind in die Bunde“ gekommen. Ob Viertelmeiler, Hürdenläufer oder Diskuswerfer – „es macht einfach Spaß, in einer so großen Gruppe ein gemeinsames Ziel zu verfolgen“, so der Speerwerfer, der hofft, nach zwei „Seuchenjahren“ (Achillessehnenriss) den Rückenwind zum „Überflug“ nach Rio nutzen zu können.