Neujahrsempfang Erfolg mit vielen Puzzleteilen
Die zu Vehlgast-Kümmernitz gehörenden Dörfer stellen jede Menge auf die Beine. Bürgermeister Udo Mintus ist dankbar dafür und will mehr.
Vehlgast-Kümmernitz l Von seinen Visionen sprach er auf dem Neujahrsempfang. 2006 ins Leben gerufen, bildet er inzwischen den traditionellen Jahresauftakt im Veranstaltungskalender der Ortschaft. Und der ist voll – Dank der Initiative der Bewohner in den zur Gemeinde gehörenden Orten Vehlgast, Kümmernitz, Damerow, Kleindamerow, Waldfrieden und Wendisch-Kirchhof. Viele sind im Kultur- und Heimatverein aktiv, der eng mit der Feuerwehr und mit dem Ortschaftsrat zusammenarbeitet, würdigten Bürgermeister Udo Mintus, der Vereinsvorsitzende Danny Flader und Wehrleiter Ralf Kersten das gute Zusammenspiel, „nur so können wir etwas schaffen“. Das wird auch in Havelberg, dem Sitz der Einheitsgemeinde, anerkannt. Ordnungsamtsmitarbeiter Dieter Härtwig sprach von einer gewachsenen Einheit, „schön, dass jeder selbst etwas auf die Beine stellt und damit auch an den dörflichen Traditionen festhält.“ Jedes Puzzleteil hat seine Bedeutung! Stadtratsmitglied Jürgen Kerfien wünscht sich, dass die kleinen Orte weiterhin so viel auf die Beine stellen und er versicherte, dass in der großen Einheitsgemeinde die Randgebiete nicht vergessen werden.
Zu den Gästen aus Havelberg zählte auch noch Chris Schulenburg, der sich als Landtagskandidat vorstellte.
„Es dreht sich nur, wenn jemand dreht!“ Udo Mintus weiß viele Aktive hinter sich, die in den Orten etwas bewegen und so auch zum Zusammenwachsen der einst eigenständigen Dörfer beitragen. So war die Liste der Höhepunkte im zurückliegenden Jahr auch lang. Waldfrieden oder Kümmernitz beispielsweise. Die Dorfbewohner haben bei Arbeitseinsätzen – initiiert vom stellvertretenden Bürgermeister Hans-Günter Rose und von Roswita Frontzek – ihr Dorf rausgeputzt, auch für die durchfahrenden Buga-Gäste. Von den vielen gesteckten Blumenzwiebeln allerdings trugen viele keine Blüten, denn die Mäuse hatten sich daran gelabt. Etabliert hat sich das Dorffest in Waldfrieden. „Da wird ohne viel Geld etwas auf die Beine gestellt, weil jeder zum Gelingen beiträgt. Es läuft einfach! Wir als Ortschaftsrat haben nur 100 Euro für die Kinderbelustigung gegeben.“ Die Kapelle in Waldfrieden biete ein schönes Ambiente für Konzerte. Gleiches gilt für die Kirche in Vehlgast. Die Spenden, die hier bei Veranstaltungen gesammelt worden sind, dienen für Arbeiten/Anschaffungen im Kircheninneren, nachdem das Dach bereits neu gedeckt worden ist. Gern denkt Udo Mintus an die Taufe im Frühsommer zurück. „Das war einmalig! Der Pfarrer stand mit den Jugendlichen in der Havel – eine sehenswerte Zeremonie!“
Zu den schönen Erinnerungen an 2015 gehört auch die Einweihung der Wegemarke in Kümmernitz und die Einweihung des Bootssteges in Vehlgast, die vom MDR begleitet wurde. Auf das Dorffest in Damerow blickte Danny Flader zurück. Hier sei besonders gut angekommen, dass eine Live-Band zum Tanz aufspielte. Auch hier hatten im Vorfeld Arbeitseinsätze stattgefunden.
Die sind wohl auch nötig, wenn dieses Jahr in Vehlgast auf dem Platz am alten Trafo eine Frau-Harke-Wegemarke aufgestellt wird. „Aus dem Gelände kann man einen schönen Grillplatz machen“, schwebt es dem Bürgermeister vor. Der nicht mehr benötigte Trafo-Turm soll eigentlich abgerissen werden. Aber auf Vorschlag von Dorfbewohnern könnte er auch stehenbleiben, um hoch oben Platz für Eulen oder Fledermäuse zu schaffen. Und der untere Teil würde sich mit ein paar Fenstern versehen gut als Abstellmöglichkeit oder Ausschank bei Grillfesten eignen, „das könnte ein schönes Dorfzentrum werden“.
In diesem Jahr ist auch noch das 2015 verschobene Ausbaggern der Alten Havel geplant, 178 000 Euro sind dafür eingeplant. Und auch der 1,3 Kilometer lange Weg von Damerow bis zum Deich Saldernhorst wird mit Betonspurbahnen befestigt.
„Wenn das alles verwirklicht wird, haben wir wieder viel geschafft.“ Zu Udo Mintus‘ Visionen gehört auch die Herrichtung eines Friedwaldes in Waldfrieden. Gegenüber dem Friedhof gibt es einen schönen Ulmenwald, wo Bestattungen stattfinden können, „wir warten noch auf Fördermittel dafür“.
Ziel all der Aktivitäten ist es, das Leben auf dem Dorf für die Bewohner lebenswert zu gestalten und auch anziehend für Gäste zu machen. Denn letztlich sei es auch wichtig, dass Besucher Geld mitbringen und so Arbeitsplätze sichern. Deshalb wünscht sich Udo Mintus auch, dass es vielleicht noch mehr Schaugärten gibt. „Was Roses in Kümmernitz da bieten, ist wirklich herrlich! Nicht umsonst kommen so viele Besucher, um hier zu verweilen.“
Zu den guten Vorsätzen des Bürgermeisters für das neue Jahr gehört es, sportlicher zu werden. Deshalb wird ab sofort freitags ab 19 Uhr im Damerower Dorfgemeinschaftshaus Tischtennis gespielt. Eine Platte steht schon, Udo Mintus bringt seine von zu Hause mit und auch weitere Dorfbewohner haben das schon angekündigt. Wer also Lust hat, kann gern vorbeikommen.
Am Dienstagabend ging es aber erst einmal gemächlich zu. Bei Sekt und Essen – zubereitet von den stets rührigen Frauen des Heimatvereins – ließ es sich angenehm plaudern über all die Dinge, die 2016 in Vehlgast-Kümmernitz anstehen.
