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Mediziner Ljungqvist: "Wir kriegen die Betrüger – früher oder später"

11.02.2010, 05:17

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 10.02.2010 23:00:00
Vancouver (dpa). Der Anti-Doping-Kampf auf olympischer Ebene wird immer effizienter. "Ich bin sicher, dass die Olympischen Spiele immer sauberer werden", sagte Arne Ljungqvist, Chef der Medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), gestern (Ortszeit) in Vancouver zum Wettlauf zwischen Betrügern und Fahndern. "Wir kriegen die Betrüger – früher oder später", sagte der Schwede. Überzeugt ist er, dass auch in Russland nach der Serie von elf Dopingfällen im Biathlon und Ski-Langlauf binnen zwölf Monaten die Botschaft angekommen ist, den Kampf gegen die Leistungsmanipulation glaubhaft aufnehmen zu müssen.

"Die Russen sind gewarnt, dass sie ein Problem haben", sagte Ljungqvist. "Und ich bin erfreut, dass sie die klare Botschaft erhalten haben, etwas unternehmen zu müssen. Und ich bin überzeugt, dass sie etwas tun werden." IOC-Präsident Jacques Rogge selbst hatte in einem Gespräch mit Russlands Staatspräsident Dmitri Medwedew auf den Missstand hingewiesen und auf eine Kehrtwende beim Ausrichter der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi gedrungen. Ljungqvist hofft, dass die russische Regierung, die im Januar 2008 gegründete Nationale Anti-Doping-Agentur (RUSADA) "substanziell unterstützt", damit sie unabhängig und effektiv arbeiten kann.

Doping-Betrüger, deren leistungssteigernde Mittel zunächst nicht entdeckt werden können, müssen eine spätere Überführung fürchten. Alle 2000 Proben werden für acht Jahre eingefroren – wie bereits nach den Sommerspielen 2008 in Peking.