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Erfolgsgeschichte des Bob- und Rodelsports Harzer sind schon seit Tagen im Olympiafieber

15.02.2010, 11:55

Z: Wernigerode ZS: WR PZ: Wernigerode PZS: WR Prio: höchste Priorität IssueDate: 12.02.2010 23:00:00
Blankenburg (fbo/jeg). Wenn heute die Olympischen Spiele in Vancouver beginnen, wird auch eine Rennrodlerin aus dem Harz an den Start gehen und eine langjährige sowie erfolgreiche Tradition der Harzer Rodler fortsetzen. Für die 26-jährige Blankenburgerin Tatjana Hüfner sind es die zweiten Olympischen Spiele. Vor vier Jahren in Turin gewann sie bereits die Bronzemedaille und auch in diesem Jahr gehört die Weltcup-Gesamtsiegerin der letzten drei Jahre zum Favoritenkreis.

Bereits 1964 in Innsbruck kam der Ilsenburger Walter Eggert bei der Olympia-Premiere der Rennrodler gemeinsam mit seinem Partner Helmut Vollprecht auf den vierten Platz der Doppelsitzer. 1972 in Sapporo wurde der Ilsenburger Reinhard Bredow gemeinsam mit Horst Hörnlein Olympiasieger im Rennrodel-Doppel, vier Jahre zuvor belegte das Duo in Grenoble Rang fünf. Gleich zweimal Olympiagold gewann der Wernigeröder Norbert Hahn gemeinsam mit Hans Rinn im Doppelsitzer 1976 in Innsbruck und 1980 in Lake Placid. Ebenfalls 1980 wurde Bernhard Glaß aus Stapelburg Olympiasieger im Rennrodeleinsitzer der Herren. Übrigens nehmen Norbert Hahn und Bernhard Glaß auch in diesem Jahr an den Olympischen Spielen teil, diesmal allerdings als Trainer des Deutschen Verbandes (BSD). Susi Erdmann aus Blankenburg startete fünfmal bei Olympischen Spielen. Als Rennrodlerin belegte sie 1992, 1994 und 1998 die Plätze drei, zwei und vier. Danach stieg sie in den Zweierbob um und wurde zur Olympia-Premiere der Damen 2002 Dritte, mit Platz fünf in Turin 2006 beendete sie ihre sportliche Karriere.

"Natürlich drücken wir unserer Tatjana kräftig die Daumen", so Jens Eggert, Präsident des mit 200 Mitgliedern eher kleinen Rodel- und Bobsportverbandes Sachsen-Anhalt, mit nur vier Vereinen in Blankenburg, Ilsenburg, Schierke und Köthen. " Da wir im Harz leider über keine Kunsteisbahn und somit auch kein Leistungszentrum verfügen, werden unsere talentiertesten Sportler schon seit Jahrzehnten an die Olympiastützpunkte in Deutschland delegiert", so Eggert weiter. Mit dem zweifachen Juniorenweltmeister Toni Eggert (Ilsenburg) haben die Harzer Rodler ein weiteres "heißes Eisen im Feuer". In diesem Jahr hat der 21–jährige die Olympia-Nominierung knapp verpasst, er hat aber gute Voraussetzungen 2014 in Sotschi dabei zu sein. Richtig kribbeln wird es bei der Harzer "Rodelfamilie" am späten Dienstagabend, da wird Tatjana Hüfner ihre Finalläufe absolvieren. Die Harzer verfolgen dies an der Natureisbahn in Schierke. Zuvor findet dort ein Nachtrodeln auf der einzigen Rennrodelbahn im Harz unter Flutlicht statt, natürlich mit einem olympischen Feuer.