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Frank Carstens im Volksstimme-Interview über sein zukünftiges Team: "Man sollte nicht jetzt schon den Stab über den SCM brechen"

02.03.2010, 05:28

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 01.03.2010 23:00:00
Frank Carstens, der Trainer von Bundesliga-Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf, feierte am Sonntagabend einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt. Für den 38-Jährigen war das Heimspiel aber auch noch aus einem anderen Grund ein besonderes, denn mit dem SC Magdeburg war das Team in der AWD-Hall zu Gast, bei dem der 38-Jährige ab Sommer die Zügel übernehmen wird. Mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler sprach Volksstimme-Redakteurin Janette Beck.

Volksstimme: Im Vorfeld des Spiels herrschte von Ihrer Seite her völlige Funkstille, das Handy war abgeschaltet und es gab kaum Kontakte in Richtung Magdeburg. War das Absicht?

Frank Carstens: Zugegeben, es war für mich nicht leicht, alles rundherum auszublenden und nur an das zu denken, was aktuell anliegt. Aber ich habe einen Vertrag mit dem TSV und mein Fokus ist einzig und allein darauf gerichtet, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Und um mich voll auf diese Sache konzentrieren zu können, habe ich die Woche vor dem Spiel auch die Kontakte zum SCM sehr klein gehalten.

Volksstimme: Was hat letztendlich den Ausschlag gegeben, dass Ihr Team den SCM in Schach halten und den sechsten Heimsieg der Saison einfahren konnte?

Carstens: Wir hatten uns vorgenommen, ein typisches Heimspiel zu präsentieren – mit Leidenschaft, Emotion und körperlichem Einsatz. Das ist uns hervorragend gelungen, die Halle stand hinter uns. Zudem hat unser Keeper hervorragend gehalten, er war immer da, wenn es eng wurde und die Mannschaft ihn gebraucht hat. Diese mannschaftliche Geschlossenheit ist unsere Stärke. Dass jeder in der Mannschaft seinen Job macht und jeder für den anderen arbeitet und kämpft, das ist nicht selbstverständlich, darauf können wir wirklich stolz sein.

Volksstimme: Der SCM hat momentan keinen guten Lauf, macht Ihnen das mit Blick auf Ihre zukünftige Arbeit nicht Angst und Bange?

Carstens: Wir haben gut ge-spielt, sind längst keine Gurke mehr und aufgrund der Tatsache, dass wir wie die Löwen um den Klassenerhalt kämpfen, auch gefährlich. Auch andere Teams haben bei uns schon Federn gelassen. Deshalb sollte man nicht jetzt schon den Stab über die Magdeburger brechen. Sie hatten zuletzt ja auch starke Gegner. Ich denke, das Team wird sich fangen und auch bald wieder punkten.

Volksstimme: Beim SCM müssen noch während der Rückrunde wichtige Weichen für die kommende Saison gestellt werden. Wie schaffen Sie es, diese Aufgaben mit Ihrer Arbeit in Hannover unter einen Hut zu bringen?

Carstens: Der Tag hat 24 Stunden und ich muss mir diese Zeit eben nur klug einteilen. Außerdem kommt mir entgegen, dass ich nur wenig Schlaf brauche. Natürlich hat der aktuelle Job beim TSV absoluten Vorrang, aber abends drehen sich die Gedanken oft auch schon um den SCM.