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Turnen: EM in Birmingham findet statt Hambüchen und drei "Kronprinzen"

19.04.2010, 05:21

Dessau/Birmingham (dpa). Fabian Hambüchen in Top-Form, drei "Kronprinzen" mit Medaillen-Chancen: Obwohl das Chaos im Flugverkehr die Anreise der Sportler massiv beeinträchtigt, werden die Europameisterschaften der Turner in Birmingham in der kommenden Woche stattfinden.

Die deutsche Männer-Riege, die sogar als Mitfavorit um den EM-Titel in der Mannschafts-Konkurrenz gilt, hatte sich bereits am Sonntagmorgen gegen 4.00 Uhr mit dem Bus auf den Weg nach Birmingham begeben und wird mit der Fähre auf die Insel übersetzen.

Hambüchen hat in den zurückliegenden Wochen nach seiner Fußverletzung vor der WM in London im Oktober zu alter Form zurückgefunden. Zwölf Stunden vor Beginn der geplanten über 20-stündigen Bus-Reise wies der 22 Jahre alte Wetzlarer gewohnte Konstanz und hohe Schwierigkeiten an den meisten Geräten nach. Beim haushoch gewonnenen Länderkampf gegen Polen (269,00:246,60) demonstrierte er nach einer harten Trainingswoche bei seinem erst zweiten Saison-Wettkampf vor allem am Barren (15,45) und am Reck (15,85) schon wieder alte Klasse.

"Wir waren nach dem harten Pensum in Kienbaum ganz schön knülle. Aber alle sind gut drauf, die Stimmung im Team ist großartig. Es wäre Mist gewesen, wenn die EM jetzt nicht stattfinden könnte. Aber gegen höhere Gewalt kann niemand an", meinte Hambüchen mit einem Achselzucken, noch bevor grünes Licht kam. Nachdem er zum 1. März sein Wirtschafts-Studium abgebrochen hat, kann sich der dreimalige Reck-Europameister derzeit wieder ganz auf den Sport konzentrieren. Glücklich ist der 22-jährige Hesse, dass diesmal nicht der gesamte Druck auf ihm liegt, sondern auch drei seiner vier EM-Gefährten gute Chancen auf Finaleinzüge und Medaillen besitzen.

Den Nachweis dafür erbrachten in Dessau der Unterhachinger Marcel Nguyen, der am Boden (15,10), Sprung (16,00) und Barren (15,35) zur Stütze der EM-Riege avancierte. Der Cottbuser Philipp Boy toppte sogar Hambüchens Leistung am Reck mit 15,90 Punkten und einem mit 6,9 um einen Zehntel höheren Ausgangswert. Hingegen patzte der beste deutsche WM-Turner Matthias Fahrig am Boden und am Sprung, wo er in Birmingham um die EM-Medaillen kämpfen will. "Heute lief bei mir gar nichts zusammen. Aber ich mache mich nicht verrückt, im Training ging es prima", tröstete sich der Hallenser.