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Kein Sightseeing: DVV-Frauen bei WM im Showdown-Modus

26.09.2014, 09:37
Die DVV-Frauen wollen ihre gute Laune bei der WM behalten - auch ohne Stadtrundfahrt. Foto: Ettore Ferrari
Die DVV-Frauen wollen ihre gute Laune bei der WM behalten - auch ohne Stadtrundfahrt. Foto: Ettore Ferrari ANSA

Rom - Kolosseum, Spanische Treppe, Trevi-Brunnen - zum unbeschwerten Sightseeing in Rom haben die deutschen Volleyballerinnen keine Zeit. Nix mit Dolce Vita!

Die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti hat nur Augen für ihre WM-Gegner in den beiden Gruppen-Endspielen gegen Gastgeber Italien und Kroatien. "Ich will fünf Punkte. Mindestens", forderte der 42-Jährige.

Die Partien sind richtungweisend für die ersehnte Medaillen-Tour und sie geben auch Aufschluss über die weitere Reiseroute. Am Montag heißt es: Arrivederci, Roma! Für die zweite Runde steht ein Umzug nach Bari - als Erster oder Zweiter - oder Triest - als Dritter oder Vierter - auf der Agenda. Verbunden mit der Einschränkung, dass Italien auf jeden Fall die erste Zwischenrunde in Bari bestreiten darf.

Gewohnt akribisch bereitete Guidetti den EM-Zweiten auf die wichtigen Aufgaben vor. Zwei Videositzungen standen in dem Hotel-Resort, das vom feinen Golf-Club Parco de\' Medici umgeben ist, am Freitag auf dem Programm. An den 27-Loch-Kurs verschwendeten Kapitän Margareta Kozuch & Co. aber nicht im entferntesten Gedanken. "Wir freuen uns auf die letzten Gruppenspiele", sagte die 27-Jährige.

Mittelblockerin Stefanie Karg wird allerdings nach ihrer Knöchelverletzung aus dem Tunesien-Trainingsspielchen fehlen. "Natürlich wiegt der Ausfall von Steffi schwer, aber es hilft uns jetzt nicht, wenn wir uns darüber den Kopf zerbrechen", sagte Guidetti, den Blick nach vorne gerichtet. "Wir wollen die Spiele am Wochenende gewinnen und werden auch alles dafür geben."

Er glaubt an seinen umgebauten Weltranglistenneunten. "Man sieht, wie sich die jungen Spielerinnen entwickeln, sie haben schon ein sehr gutes Niveau erreicht", erklärte der Italiener, dessen Mannschaft allerdings in brenzligen Situationen die nötige Ruhe und Härte vermissen lassen könnte.

Für solche Szenarien sehen sich jedoch erfahrene Kräfte wie Außenangreiferin Maren Brinker in der Pflicht. "Ich freue mich definitiv, es wird tierisch laut werden am Samstag", sagte die 28-Jährige vom italienischen Verein Metalleghe Sanitars Montichiari vor den Spielen im Hexenkessel PalaLottomatica. "Wir sind aber Typen, die das gerne haben, dass viel um uns herum ist, dass viel Energie von außen kommt. Egal ob für oder gegen uns. Wir können das gut mitnehmen, uns pusht das. Es wird sehr emotional."

Der Weltranglistenvierte Italien, der bislang ohne Satzverlust durch das Turnier marschiert ist, will seinen WM-Triumph von 2002 möglichst wiederholen. Die Kroaten, bei der EM 2013 den DVV-Frauen im Viertelfinale mit 0:3 unterlegen, konnten zumindest eines von drei Gruppenduellen für sich entscheiden. "Ich will alles gewinnen", formulierte Brinker kess, "und wenn man alles gewinnt, springt am Ende auch eine Medaille dabei heraus".