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Schöne Zähne - Veneers verblenden verfärbte Stellen

15.04.2015, 08:18

Berlin - Weiß wie Schnee sollen Zähne sein und sich lückenlos aneinanderreihen. Die Wunschvorstellung stimmt nicht immer mit der Realität überein: Durch Tee oder Rotwein sind die Zähne verfärbt, oder sie liegen nicht eng aneinander. Der Zahnarzt kann mit Veneers helfen.

Was sind Veneers und woraus bestehen sie?


Das Wort "Veneer" kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt verblenden. Veneers sind dünne Verschalungen für die Zähne. Damit lassen sich sowohl Farbe als auch Form von Zähnen verändern. Veneers werden individuell hergestellt. "In aller Regel bestehen sie aus keramischen Werkstoffen", erläutert der Zahnmediziner und Hochschullehrer Dietmar Oesterreich. Er ist Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer in Berlin. "Veneers können aber auch aus Kunststoff gefertigt werden", ergänzt Gregor Bornes von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).

Für wen eignen sie sich?


"Veneers werden vorrangig aus ästhetischen Gründen gewünscht", betont Oesterreich. Aus medizinischen Gründen sind sie also nicht immer notwendig. "Üblicherweise werden die vorderen Zähne mit Veneers verkleidet", fügt Bornes hinzu. So kann der optische Eindruck der Zahnfront sich verbessern. Veneers sollten vor allem dann in Betracht gezogen werden, wenn Zähne etwa wegen der Art der Verfärbung nicht mit Bleichmitteln behandelt werden können. "Veneers sollten dann verwendet werden, wenn die Zahnsubstanz noch nicht komplett zerstört und eine Krone noch nicht notwendig ist", empfiehlt Oesterreich.

Und für wen eignen sie sich nicht?


Diejenigen, die nachts mit den Zähnen knirschen, sollten von Veneers absehen. Gleiches gilt für jene, die beim Beißen zum Pressen neigen oder etwa an Bleistiften kauen. "Bei einem solchen Verhalten besteht die Gefahr, dass Veneers leicht wieder abgehebelt werden können", warnt Bornes. Wer trotz Zähneknirschens nicht auf Veneers verzichten will, muss nachts eine Schiene tragen, wie Regina Behrendt von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf sagt
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Wie werden Veneers angebracht?


Die dünnen Verschalungen mit einem Umfang von oft nur einem halben Millimeter werden mit einer speziellen Klebetechnik an den Zähnen befestigt. "Vorher muss der betroffene Zahn aber meistens abgeschliffen werden", erklärt Behrendt. Veneers sollen "nicht zu dick auftragen und aussehen wie aufgelegte Fingernägel", sagt Bornes.

Welche Nachteile haben Veneers?


Den Zähnen geht es an die Substanz - auch an die gesunde, wie Bornes sagt. Eben weil die Zähne beschliffen werden. "Außerdem entstehen an den Kontaktstellen zwischen Zahn und Veneer Angriffsflächen für Bakterien, so dass Zahnerkrankungen folgen können", ergänzt Behrendt. Veneers müssen deshalb sehr sorgfältig gepflegt werden. "Der Zahnarzt sollte den Patienten aber über alles aufklären, sowohl über Risiken als über die richtige Pflege", sagt Oesterreich.

Wie hoch sind die Kosten?


Die Kosten sind sehr unterschiedlich. "Sie hängen ab vom Material, Aufwand und vom Verdienstinteresse des Zahnarztes", erklärt Bornes. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich nach Angaben von Oesterreich nur in Ausnahmefällen an den Kosten. Das heißt, der Patient muss in aller Regel die Behandlung komplett selbst zahlen. "Bei einem Frontzahn kann ein Veneer bis zu 1000 Euro und mehr kosten", sagt Behrendt. Die Verbraucherschützerin empfiehlt, unbedingt Angebote mehrerer Zahnärzte einzuholen zu vergleichen.

Wie lange halten sie?


In der Regel zwischen fünf und zehn Jahren. Veneers lassen sich allerdings nicht ohne weiteres wieder entfernen. Sie müssen entweder durch ein neues Veneer oder durch eine Zahnkrone ersetzt werden. "Das erfordert weitere Kosten und medizinische Eingriffe", erklärt Behrendt. Nach Angaben von Bornes kann die Haltbarkeit von Veneers in Einzelfällen auch unter fünf Jahren liegen.

Gibt es Alternativen zu Veneers?


Ja. Eine mögliche Alternative zu einem Veneer kann aus Sicht von Oesterreich eine Kunststofffüllung oder eine Zahnkrone sein. Das hängt aber vor allem vom Grad der Zerstörung der Zahnsubstanz oder von der Veränderung der Zahnform oder Zahnfarbe ab. "Eine Krone ist zwar langlebig, hat jedoch einen höheren Zahnsubstanzverlust zur Folge", sagt Bornes. Sie sollte erst gemacht werden, wenn medizinische Gründe - etwa die Gefährdung des Zahnnervs - dafür sprechen. "Wenn es nur darum geht, die Zähne weißer zu machen, dann reicht unter Umständen das Bleichen, auch "Bleaching" genannt, aus." Dabei werden die Zähne mit chemischen Substanzen aufgehellt. "Sind die Zahnkanten stark abgenutzt, dann man kann es - ähnlich wie bei einer Füllung - auch mit Kunststoffaufbauten versuchen", fügt Bornes hinzu. Vor einer Entscheidung sollten Patienten sich von ihrem Zahnarzt beraten lassen, betont Oesterreich.