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Meister am Cembalo Jean Rondeau spielt Werke der Familie Bach

Cembalist Jean Rondeau nimmt sich mit "Dynastie" der Musik der Familie Bach an. Es ist eine Hommage an Johann Sebastian Bach und drei seiner komponierenden Söhne.

Von Werner Voß, dpa 27.03.2017, 16:52
Jean Rondeau zaubert mit seinem Cembalo. Foto: Warner Music
Jean Rondeau zaubert mit seinem Cembalo. Foto: Warner Music dpa

Berlin (dpa) - Jean Rondeau widmet das großartige Album "Dynastie" dem Musikschaffen der Familie Bach. Die Konzerte für Cembalo stammen von dem Großen Johann Sebastian und seinen Söhnen Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel und Johann Christian.

Mit dem Cembalo beherrscht der Franzose ein aus der Zeit gefallenes und leicht verletzlich tönendes Instrument meisterlich und bringt begeisternde Frische in die über 200 Jahre alte Musik. Die einfache Besetzung - wie zu Bachs Zeit - mit je einem Streicher aus allen Lagen, dazu ein Fagott, verleihen dem "Barocksound" eine ganz besondere Ausstrahlung.

Rondeau ist in der Welt klassischer Musik eindeutig ein bunter Vogel, den die Alte Musik allein nicht ausfüllt. Nebenher ist er Mitbegründer eines Jazz-Projekts und hatte im Dezember 2016 sein Debüt als Filmkomponist mit dem Soundtrack zum Film "Paula", der die Malerin Moderssohn-Becker porträtiert.

Seine Fähigkeiten erlangte Rondeau durch ein umfassendes Studium am Pariser Konservatorium: Er wurde zehn Jahr am Cembalo unterrichtet, lernte außerdem Generalbass, Orgel, Klavier, studierte Jazz und Improvisation und zusätzlich Komposition. Das Klavierstudium beendet er mit Auszeichnung und bereits während der Studienzeit heimste er die ersten von vielen folgenden Preisen ein. Eine besondere Ehrung ist 2015 in Frankreich der Titel "Offenbarung des Jahres".

Während sein Album-Erstling "Imagine" sich ausschließlich mit dem Vater beschäftigte, werden bei "Dynastie" auch Schöpfungen von drei Söhnen beleuchtet. Rondeaus mitunter forsche Spielfreude macht erlebbar, dass diese alten Klänge einmal modern waren. Mit feiner, detaillierter Artikulation bringt er den charakteristischen hellen, obertonreichen Klang des Cemabalos voll zur Geltung.

Rondeau verschafft einem Instrument, das seine Blütezeit vom 15. bis zum 18. Jahrhundert hatte, neue Popularität. "The Independent" bringt es in seiner Lobrede auf den Punkt: "Französisches Wunderkind auf Mission, das Cembalo hip zu machen."

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