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Anschlag in New York Terrorgefahr war absehbar

Der Vater des New Yorker Bombenlegers hatte 2014 der Polizei mitgeteilt, sein Sohn sei ihm verdächtig. Das FBI fand aber nichts.

21.09.2016, 09:16

New York (dpa) l Der Vater des mutmaßlichen Bombenlegers von New York hat bereits im Jahr 2014 der Polizei gesagt, sein Sohn sei möglicherweise ein Terrorist. Eine Überprüfung Ahmad Khan Rahamis seitens des FBI blieb allerdings ohne Ergebnis. Rahimis Vater sagte laut US-Medien, zwei Monate lang sei sein Sohn überprüft worden.

Er sei damals zum FBI gegangen, weil er besorgt um seinen Sohn gewesen sei, zitiert die "New York Times" Rahamis Vater: "Dann hat das FBI gesagt, er ist sauber, er ist kein Terrorist. Ich sagte: Ok." Er fügte hinzu: "Nun sagen sie, er ist ein Terrorist. Ich sage: Ok."

Rahami wurde am Dienstag in vier Punkten angeklagt, darunter des Gebrauchs von Massenvernichtungswaffen sowie eines Bombenanschlags auf einen öffentlichen Ort. Zuvor war er wegen des Schusswechsels, den er sich mit der Polizei vor seiner Festnahme geliefert hatte, des fünffachen Mordversuchs beschuldigt worden.

Über das Motiv des 28-Jährigen herrscht weiter Unklarheit. Es ist auch weiter offen, ob Rahami Helfer hatte und ob er sich im Ausland radikalisierte. Bisher hat keine Terrororganisation den Bombenanschlag für sich reklamiert.

Ermittler fanden nach Angaben mehrerer US-Medien bei seiner Festnahme ein Notizbuch, in dem Rahami Sympathie für radikalislamische Äußerungen zeigte und sich über die "Tötung Ungläubiger" ausgelassen habe. Rahami war am Montagmorgen in Linden (New Jersey) gefasst worden. Er ist US-Amerikaner afghanischer Abstammung.

Die Polizei hält Rahami für den Hauptverdächtigen des Bombenanschlags in New York am Samstagabend mit 29 Verletzten. Ein zweiter Sprengsatz in einem Schnellkochtopf ging nicht hoch. Am gleichen Tag explodierte in Seaside Park (New Jersey) eine Rohrbombe. In der Nacht zum Montag detonierte ebenfalls in New Jersey im Ort Elizabeth eine von fünf weiteren Bomben beim Entschärfen.

Rahami wird mit allen Sprengsätze in Zusammenhang gebracht. Die Sicherheitsbehörden gehen von einem Terrorakt aus. Laut FBI gibt es aber keine Hinweise auf eine Terrorzelle. Der Sender CNN berichtete, die Frau Rahamis sei nach Saudi-Arabien ausgereist. Sie kooperiere mit den Behörden.