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Internetmillionär Unister-Gründer bei Absturz getötet

Thomas Wagner ist tot. Der Gründer von Unister (u.a. fluege.de und ab-in-den-urlaub.de) ist bei einem Flugzeugabsturz getötet worden.

14.07.2016, 18:27

Leipzig l Der deutsche Internetmillionär und Unister-Gründer Thomas Wagner (38) ist tot. Das berichten mehrere slowenische Medien unter Berufung auf die Polizei und Feuerwehr vor Ort. Demnach saß er in der abgestürzten Piper 32, die von Venedig auf dem Weg nach Leipzig war. Der Pilot habe laut Polizei vor dem Absturz bei Predmeja im Westen Sloweniens Probleme wegen Vereisung gemeldet. Die Maschine sei im gebirgigen Gelände in einen Wald gerast und ausgebrannt.

 

Nach Informationen der italiensichen Tageszeitung Il Gazzettino seien alle vier Todesopfer aus Deutschland. Der Zeitung primoske novice sagte Anwohner Ivan Podgornik: "Ich stand vor meinem Haus und sah, wie das Flugzeug am Himmel ins trudeln geriet. Der Motor machte seltsame Geräusche, es sah aus, als ob die Maschine versucht, an Höhe zu gewinnen. Für ein paar Momente war es still, dann gab es eine Explosion." Nach Angaben des Flughafens Leipzog/Halle sei für 14.45 Uhr die Landung der Maschine geplant gewesen.

Wagner gründete Unister im Jahr 2002 als Student und führte das Unternehmen. Portale wie "ab-in-den-urlaub.de" und "fluege.de" gehören zu dem Konzern, der aktuell rund 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Genaue Zahlen veröffentlicht der Konzern nicht, doch laut Wagner habe man zuletzt rund elf Millionen User auf den Internetseiten zu verbuchen gehabt und mehrere Millionen Reisen und Flüge verkauft.

In die Schlagzeilen geriet Unister im Jahr 2012, als das Landeskriminalamt Sachsen die Büroräume in der Leipziger Innenstadt durchsuchte. Die Ermittler warfen der Firma vor, Versicherungen verkauft ohne dafür eine entsprechende Steuer bezahlt zu haben. Laut Leipziger Volkszeitung soll sich der Schaden für den Fiskus auf rund eine Millione Euro belaufen. Wagner und zwei weitere Manager wurden daraufhin festgenommen, später aber gegen Kaution wieder freigelassen worden. Zu einer Anklage kam es bislang nicht, da die zuständigen Gerichte noch immer im Prüfungsprozess sind.

Bilder des Unglücks sind auf der Seite der lokalen Zeitung primorske novice zu finden.