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Messerattacke Mann tötet in Hamburger Supermarkt

Ein Mann sticht in einem Superarkt auf Menschen ein - einer stirbt, vier werden verletzt. Passanten überwältigen den Messerstecher.

28.07.2017, 17:16

Hamburg (dpa) l Es scheint ein gewöhnlicher Freitagnachmittag im Hamburger Stadtteil Barmbek. Menschen bummeln über die "Fuhle", wie die Fuhlsbütteler Straße als Einkaufsmeile gern genannt wird. Viele erledigen ihre Einkäufe fürs Wochenende. Auch die Menschen in einem Supermarkt. Plötzlich, um 15.10 Uhr, greift ein Mann Kunden mit einem Küchenmesser unvermittelt an. "Wahllos, ziellos", so der Polizeisprecher, soll er auf sie eingestochen haben. Ein Toter und vier Verletzte, davon einer schwer, bleiben zurück. Der Täter flieht und wird verfolgt – von Zeugen der Bluttat und Passanten.

Noch bevor die Polizei eintrifft, überwältigen beherzte Verfolger den Täter. Herbeieilende Zivilfahnder der Polizei nehmen den Angreifer schließlich vorläufig fest, der leicht verletzt ist. Wer der Mann ist, welche Gründe ihn zu dieser schrecklichen Tat veranlasst haben? Wenige Stunden später gibt es darauf noch keine Antworten.

Unterdessen hat sich die Fuhlsbütteler Straße verwandelt. Sie ist komplett und großräumig für den Verkehr gesperrt. Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot angerückt, auch ein Hubschrauber ist gelandet. Das geschäftige Treiben auf der Einkaufsstraße ist der akribischen Arbeit der Mordkommission gewichen. Rot-weiße Flatterbänder der Polizei sperren den gesamten Tatort ab. Eine Beamtin mit Mundschutz und Fotoapparat sichert auf der Straße Spuren.

Schräg gegenüber sitzt Kioskinhaber Omar (31) auf einem Stuhl vor seinem Laden. Zur Tat in seiner Nachbarschaft sagt er vor allem eins: "Ich finde das schockierend." Zwei Männer, die den Flüchtenden mit blutigem Messer in der Hand beobachteten, wollen dessen Ausruf "Allahu Akbar" (Gott ist groß) mehrmals gehört haben. Solche Angaben bestätigt Polizeisprecher Timo Zill bislang nicht. Es werde in alle Richtungen ermittelt, sagt er zu Fragen nach einem Terrorbezug.

Auch Shaylin Röttmer (18), Mitarbeiterin einer Bäckerei, beschreibt, was sie gesehen hat. "Leute sind mit Stühlen hinter dem Täter hergelaufen und haben ihn damit beworfen." Sie spricht von einer erschreckenden Tat. "Es ist so traurig", sagt sie im Gedenken an das Todesopfer.