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Bundespräsident Die Liste möglicher Gauck-Nachfolger

Wer zieht 2017 ins Schloss Bellevue? Die Frage ist so spannend wie offen.

Von Thoamas Lanig, dpa 09.10.2016, 23:01

Berlin l Genau genommen sind noch vier Monate Zeit – am 12. Februar 2017 tritt die Bundesversammlung zur Wahl zusammen. Aber die allgemeine Erregung steigt. Bis Ende Oktober müsse jemand gefunden sein, heißt es. Klare Favoriten gibt es nicht. Eine (unvollständige) Übersicht:

Norbert Lammert: Von Anfang an der am häufigsten genannte Name. Dem CDU-Bundestagspräsidenten traut man das Amt zu. Unterstützung der Union ist ihm sicher, aber wer sollte ihn sonst noch wählen? Und das kurz vor den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen. CDU und CSU haben am 12. Februar jedenfalls keine eigene Mehrheit, zumindest in den ersten beiden Wahlgängen.

Frank-Walter Steinmeier: An seiner Eignung zweifelt niemand, in Umfragen liegt er vorne. Aber warum sollte die Union den SPD-Mann wählen? Immerhin haben CDU und CSU 542 bis 543 Stimmen, die SPD kommt nur auf 386 bis 388. Selbst wenn Merkel wollte: Die CSU und Teile der CDU würden wohl nicht mitziehen.

Winfried Kretschmann: Der Grünen-Ministerpräsident aus Baden-Württemberg gibt überzeugend den Landesvater. Seine Wahl wäre ein Signal für eine schwarz-grüne Koalition im Bund. Aber wer will diese Koalition derzeit überhaupt? Merkels Union stünde mit einer Festlegung schon jetzt vor einer Zerreißprobe.

Gerda Hasselfeldt: Endlich eine Frau. Die CSU-Landesgruppenvorsitzende gilt als pragmatisch und integer, ihre Kandidatur wäre ein Zeichen der Versöhnung zwischen CDU und CSU. Aber außerhalb Bayerns ist sie nicht besonders populär.

Annegret Kramp-Karrenbauer: Die saarländische CDU-Ministerpräsidentin gilt als modern, und kann auch mit den Grünen. Aber im März 2017 wird im Saarland gewählt. Und die Regierungschefin hat angekündigt, als Spitzenkandidatin anzutreten.

Volker Bouffier: Auch der hessische CDU-Regierungschef ist bei den Grünen wohl gelitten, schließlich führt er die schwarz-grüne Koalition. Aber angeblich bleibt Bouffier lieber im Hessenland. Abwarten.

Ursula von der Leyen: Die CDU-Verteidigungsministerin gilt als Allzweckwaffe. Auch in der CSU genießt sie Ansehen. Aber will sie wirklich Bundespräsidentin werden? Oder doch etwas anderes?

Malu Dreyer: Die SPD-Regierungschefin aus Rheinland-Pfalz halten manche in der SPD für die „Traum-Kandidatin“ eines rot-rot-grünen Bündnisses. Nur ob sie wirklich wollen würde, ist nicht bekannt.

Wolfgang Huber: Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende wird als überparteilicher Kandidat genannt. Nach dem ehemaligen DDR-Pastor Gauck also schon wieder einen evangelischen Geistlichen? Das muss kein Gegenargument sein. Zusammenhalt und Versöhnung wären sein Thema.

Christine Hohmann-Dennhardt: Die ehemalige Verfassungsrichterin kam ins Spiel, als der amtierende Präsident des Karlsruher Gerichts, Andreas Voßkuhle, der Kanzlerin einen Korb gab, angeblich. Hohmann-Dennhardt aber ist Sozialdemokratin.