1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Schnell noch ein paar Briten eindeutschen

Aufgespießt Schnell noch ein paar Briten eindeutschen

Die Grünen wollen mit einem Doppelpass die Brexit-Folgen dämpfen.

Von Steffen Honig 24.09.2016, 01:01

Magdeburg l Nach dem großen Theater um den Brexit im Sommer läuft es nun etwas schleppend mit der freiwilligen Ausgliederung Großbritanniens aus der EU. Das verwundert nicht, es ist ja auch allerhand zu bedenken.

Auch die Freunde von Briten und Doppelpass bei den Grünen haben sich Gedanken gemacht, wie der Ausstieg möglichst schadlos über die Bühne gebracht werden kann.

Die grüne Bundestagsfraktion will sich nicht am Materiellen orientieren, sondern setzt auf den menschlichen Faktor. Britische Staatsbürger, die in Deutschland leben, sollen sich „rasch und unkompliziert“ einbürgern lassen können, bevor es zu spät sein könnte. Dabei wäre es hilfreich, mal ein Auge zuzudrücken, meinen Grünen in ihrem Bundestagsantrag. Auch wer noch keine sechs Jahre in Deutschland lebt, soll die Chance auf einen deutschen Pass erhalten, wenn sonst bei den Kandidaten sonst alles stimmt. Ganz wichtig: Wer Deutscher wird, bleibt nach dem auch im Königreich noch geltendem EU-Recht gleichzeitig britischer Staatsbürger.

Um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen, soll bei den Grünen sogar überlegt worden sein, eine Kampagne mit prominenten Deutsch-Briten zu starten. In Frage kamen aus dem Politikbetrieb Katarina Barley und David McAllister. Beide haben deutsch-britische Eltern und den Doppelpass. Nur ist Barley SPD-Generalsekretärin und McAllister CDU-Europaabgeordneter. Nein, die Konkurrenz wollten die Grünen nicht stärken.

Und was ist mit Schlagersängerin Ireen Sheer? Die passt als Halbbritin zwar hervorragend ins Schema, scheidet mit ihrem Hit „Goodbye Mama“ aber aus. Der Grünen wollen den Briten doch Willkommen und nicht Auf Wiedersehen zurufen.