Flixbus Der Platzhirsch diktiert den Fahrpreis
Warum die Übernahme von Postbus durch Flixbus ein guter Deal für die Deutsche Bahn ist.
München l In dem erbittert geführten Preiskampf der Fernbus-Anbieter unterwirft sich der letzte ernstzunehmende Konkurrent dem übermächtigen Widersacher: Die Deutsche Post verkauft ihre Konzerntochter Postbus an den Rivalen Flixbus. Der Branchenführer baut seine Macht aus. Nach der Übernahme von Postbus hält Flixbus in Deutschland einen Marktanteil von 81 Prozent – und kann dadurch die Preise für Fernbus-Reisen im Alleingang bestimmen. Kunden werden die Folgen mittelfristig im Portemonnaie bemerken.
In dem erst vor drei Jahren liberalisierten Markt ist diese Entwicklung abzusehen gewesen: Nur für wenige Unternehmen wird es sich letztlich lohnen, ein kostspieliges Streckennetz mit Bussen und Fahrern aufrechtzuerhalten. Der Weg zum Erfolg führt nur über eine höhere Auslastung auf den Strecken.
Flixbus hat das erkannt. Postbus-Linien werden ab November in das Flixbus-Angebot überführt. Ökonomisch unsinniger Parallelverkehr wird eingestellt. Nennenswerte Gewinne wird das Unternehmen aber nur erwirtschaften, wenn auch an der Preisschraube gedreht wird.
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Der Flixbus/Postbus-Deal bedeutet mittelfristig das Ende der Billig-Fahrten. Und er spielt der Deutschen Bahn in die Karten. Denn etwa die Hälfte der verbliebenen Konkurrenzangebote auf dem deutschen Fernbusmarkt stellt der Staatskonzern selbst. Und an niedrigen Preisen hat die Bahn mit ihren Marken „IC-Bus“ und „Berlinlinienbus“ auch auf der Straße kein Interesse.
Der Fernbus hat das Geschäft auf der Schiene für die Bahn belebt. Zwar gingen die Einnahmne wegen der vielen Rabattaktionen zurück. Doch im vergangenen Jahr zählte der Konzern in seinen Fernverkehrszügen so viele Fahrgäste wie nie zuvor. Gelingt es Flixbus, auf der Straße höhere Preise zu etablieren, wird es die Bahn sein, die langfristig davon profitiert.
