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Berlinale Mit Liebesdrama auf Bären-Jagd

Als dritter und letzter Bären-Kandidat aus Deutschland startete Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff in den Berlinale-Wettbewerb.

15.02.2017, 23:01

Berlin (dpa) l Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff ist am Mittwoch als dritter und letzter Deutscher auf Bären-Jagd gegangen. Der 77-jährige Schlöndorff („Die Blechtrommel“, „Diplomatie“) zeigte sein Liebesdrama „Rückkehr nach Montauk“ im Berlinale-Wettbewerb. Mit Nina Hoss („Phoenix“) und Stellan Skarsgard („Nymphomaniac“) in den Hauptrollen erzählt der Film von einer bitter-süßen Liebe und dem Schmerz der Erinnerungen. Schlöndorffs Film ist eine Hommage an Max Frischs Erzählung „Montauk“.

Skarsgard spielt den Schriftsteller Max Zorn, der in New York sein neues Buch vorstellen will. Sein Roman handelt vom Scheitern einer großen Liebe. In New York trifft der Autor auch Rebecca (Nina Hoss) wieder, mit der ihn die Erinnerung an eben so eine gescheiterte Liebe verbindet. Max fragt sich, ob die einst gelebten Gefühle vielleicht eine neue Zukunft haben könnten. Das Berlinale-Publikum nahm „Rückkehr nach Montauk“ in einer ersten Pressevorstellung mit großer Anerkennung auf – vor allem die starken Schauspieler überzeugten die Zuschauer.

Schlöndorff widmet sich nach seinem Film „Homo Faber“ erneut einem Werk seines Schweizer Freundes Max Frisch (1911–1991). „Das war ein ewiges Projekt“, sagt Schlöndoff im Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist ja eine sehr persönliche Geschichte, die Liebesbeziehung zwischen Max Frisch und Ingeborg Bachmann. Das kann man nicht machen. Wie soll man das besetzen?“ Dann aber habe er gedacht: „Wie wär's, wenn ich eine eigene Geschichte schreiben würde, angelehnt an die gleiche Situation?“, erzählt Schlöndorff. „Der irische Autor Colm Tóibín, mit dem ich befreundet bin, hat mir dann als eine Art Hebamme geholfen, die Geschichte zu Papier zu bringen.“

Vor Schlöndorff waren bereits die Deutschen Andres Veiel mit „Beuys“ und Thomas Arslan mit „Helle Nächte“ im Bären-Rennen gestartet. Insgesamt 18 Filme aus aller Welt konkurrieren um die Berlinale-Trophäen.

Filme aus China, Südkorea, Brasilien und Rumänien werden noch ins Bären-Rennen gehen. Am Sonnabend gibt die Jury unter Vorsitz des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven dann die Gewinner des Goldenen und der Silbernen Bären bekannt.