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Walser: "Das Wort Schlussstrich kommt bei mir nicht vor"

16.02.2015, 16:28

Frankfurt/Main - 70 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz hat der Schriftsteller Martin Walser in der Debatte um die NS-Vergangenheit einen Schlussstrich ausgeschlossen.

"Auschwitz bleibt - das ist mir immer klarer geworden - eine deutsche Schande. Da kann man nichts dagegen machen. Die muss man ertragen", sagte der 87-Jährige im Hessischen Rundfunk (hr2). Es gebe keine Erlösung, keinen Schlussstrich. "Das Wort Schlussstrich kommt bei mir nicht vor", sagte er.

Walser hatte 1998 bei der Entgegennahme des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche vor einer "Instrumentalisierung des Holocaust" gewarnt und damit eine heftige Debatte ausgelöst. Das Lager, in dem die Nazis mehr als eine Million Menschen ermordeten, war am 27. Januar 1945 von sowjetischen Soldaten befreit worden.