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Preisverleihung Drei Emmys für Deutschland

Zwei TV-Preise und der International Emmy für Christiane Paul als beste Hauptdarstellerin gingen bei der Emmy-Verleihung nach Deutschland.

22.11.2016, 12:10

New York (dpa) – Deutsche Fernsehmacher und Schauspieler haben drei International Emmys gewonnen und die Gala-Nacht in New York am Montag zusammen mit Großbritannien damit dominiert. Neben Schauspielerin Christiane Paul, die den Preis als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle im ARD-Film "Unterm Radar" gewann, räumten auch die Teams hinter der RTL-Serie "Deutschland 83" und dem Dokumentarfilm "Krieg der Lügen" den begehrten Preis ab. Auch Großbritannien ging mit drei von insgesamt zehn Emmys nach Hause.

"Es ist der Wahnsinn. Das ist das Größte, was mir bis jetzt in meinem Leben passiert ist", sagte die sichtlich gerührte Paul der Deutschen Presse-Agentur nach ihrer Auszeichnung. Sie lobte den politischen Ton der New Yorker Gala, bei der Moderator Alan Cumming vor dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump warnte. "Wahnsinn, wie dieses Land in der Auseinandersetzung ist. Das Land ist offensichtlich so aufgewühlt." Paul setzte sich unter anderem gegen ihre britische Kollegin Judi Dench durch, die etwa aus den "James Bond"-Filmen bekannt ist.

"Dass ich hier den Preis entgegennehmen darf, ist für mich ein ganz besonderes Erlebnis", sagte der Produzent der Serie "Deutschland 83", Jörg Winger, der dpa. Er hatte seine Frau in der Millionenmetropole vor 14 Jahren geheiratet und sich mit ihr dann aber für ein Leben in Berlin entschieden. "Ich bin unglaublich froh und glücklich, weil sich für mich hier ein Kreis schließt", sagte Winger.

Auch das Team um "Krieg der Lügen" zur Vorgeschichte des Irakkriegs von 2003, der als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde, war nach der Überraschung in Feierstimmung. "Wir haben damit angefangen, einen Film an der Filmhochschule zu machen, und wir machen unseren Abschluss mit einem Emmy", sagte Regisseur Matthias Bittner, als er die goldene Trophäe entgegennahm. Der Film war als Abschlusswerk an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg entstanden. "Kein deutsches Filmfestival wollte diesen Film zeigen. Am Ende landest Du in den USA, worum es in diesem Film eigentlich geht", sagte Bittner.