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"Bares für Rares" Kaiserliche Eierbecher sorgen bei Horst Lichter für Bieter-Wettstreit

Diese Verhandlung bei „Bares für Rares“ sorgte für Spektakel: Ein Porzellan-Ensemble mit Eierbechern von Kaiser Wilhelm II. verursachte einen Bieter-Wettstreit bei den Händlern.

Von Tim Müller 26.04.2024, 11:24
Horst Lichter moderiert die ZDF-Show "Bares für Rares". Bei diesen besonderen Eierbechern staunte er nicht schlecht.
Horst Lichter moderiert die ZDF-Show "Bares für Rares". Bei diesen besonderen Eierbechern staunte er nicht schlecht. Foto: ZDF/Frank W. Hempel

Köln/DUR. „Ach, Gott im Himmel! Das ist wieder einer dieser wunderschönen Momente bei 'Bares für Rares', umgeben von bezaubernden Damen“, freute sich ZDF-Moderator Horst Lichter, als er Claudia aus Düsseldorf und ihre Tochter Anna erblickte. Ihr Mitbringsel hatte Claudia von ihrer kürzlich verstorbenen Mutter erhalten. „Wir haben versucht, etwas herauszufinden, aber waren nicht so erfolgreich“, erklärte Anna.

„Die hatte sie schon immer in ihrer Vitrine stehen“, erzählte Claudia über ihre Mutter. Die Rede war von drei Eierbechern und „einem Milchkännchen“, so Expertin Dr. Bianca Berding. Das Hartporzellan stamme aus „einer sehr bekannten Manufaktur“, klärte die Kunsthistorikerin die beiden Frauen und Horst Lichter auf.

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Bei der bekannten Manufaktur handelt es sich um die Königliche Porzellanmanufaktur aus Berlin. Wie Berding weiter erklärte, sei das Motiv auf dem Becher "keine dekorative Verschlingung, sondern ein Großbuchstabe". Über dem "W" befinde sich außerdem eine "fein gearbeitete Krone". Horst Lichter erkannte, dass damit Kaiser Wilhelm gemeint war, aber Dr. Berding konkretisierte: "Wilhelm II."

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Kaiserliche Eierbecher bei "Bares für Rares"

Die Kunsthistorikerin war sich sicher, dass das Porzellan aus dem Berliner Stadtschloss oder aus Potsdam stamme und auch tatsächlich vom Kaiser genutzt wurde. Dafür finde sich auf der Rückseite ein Hinweis: das eiserne Kreuz, das nur von 1900 bis 1914 aufgeprägt wurde. Auffällig sei jedoch, dass auf dem Becher die Jahreszahl 1917 zu entdecken sei. Handelt es sich also um eine Fälschung? Nein, denn laut Berding müsse es sich bei dem Becher um eine Nachbestellung handeln. 

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Warum der Kaiser einen neuen Eierbecher brauchte, blieb allerdings offen. Moderator Horst Lichter stellte jedoch fest, dass so ein kaiserlicher Eierbecher "eine ganz andere Wertigkeit" besitzt. Claudia und Anna erhofften sich 250 Euro für das Porzellan-Ensemble. Dr. Berding erhöhte aufgrund der prominenten Herkunft auf 400 Euro -  und die beiden Frauen bekamen von Horst Lichter die begehrte Händlerkarte.

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"Bares für Rares"-Händler verfallen in Bieter-Wettstreit

„Kaiser Wilhelm hat daraus sein Frühstücksei gegessen, wenn wir das richtig interpretieren“, fragte Händler Daniel Meyer die Gäste gleich zur Begrüßung. Claudia und Anna stimmten zu. Meyer fragte, wie solch Porzellan in den Familienbesitz kam.

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Doch das wussten die Düsseldorferinnen nicht. Händler Walter Lehnertz startete mit seinen berühmten 80 Euro. „Für einen Eierbecher“, erwiderte Meyer. „Wie bist du denn drauf?“, fragte Lehnertz seinen Kollegen. „Für 80 Euro musst du sie aus dem Kaiserhaus klauen“, argumentierte Meyer. Danach entbrannte ein Bieter-Wettstreit zwischen den Händlern und schnelle stand das Gebot bei 600 Euro. 

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Kaiserliche Eierbecher sorgen für Sticheleien im Händlerraum

„Du zuerst“, stichelte Händlerin Sarah Schreiber den Rivalen Benjamin Leo Leo an. „Nee, du zuerst“, entgegnete der Kollege. „Jetzt hau so richtig einen raus, Sarah!“, stachelte Händlerin Susanne Steiger die Kollegin an. „Der kann schon lästig sein, der Kleine“, bemerkte Lehnertz. „Den schüttelt man aber auch mit links ab“, giftete Schreiber zurück. „Dann schüttel mal“, forderte Daniel Meyer sie auf. Schreiber bot 650 Euro, doch Leo Leo erhöhte daraufhin auf 800 Euro. Verkäuferin Claudia und Tochter Anna konnten ihr Glück kaum glauben.

„Oh, das war aber jetzt schnell geschüttelt, da musstest du aber schlucken“, versuchte Lehnertz die Körpersprache Schreibers zu deuten. Diese bot daraufhin 850 Euro. Daniel Meyer legte noch einmal drauf und bot 900 Euro. Als Leo Leo jedoch mit seinem Gebot bei 1.100 Euro ankam, stieg auch Mitbewerber Meyer aus.

Händler Leo Leo freute sich sichtlich über den Deal und verkündete: „Dann werde ich gleich morgen früh drei kaiserliche Eier auf einmal essen, um das zu feiern.“ Susanne Steiger mahnte: „Denk an deinen Cholesterinspiegel.“ Und Verkäuferin Claudia? Die war „gerührt“ über ihren Gewinn.