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IAAF erteilt der Russin Klischina Olympia-Starterlaubnis

Russland könnte mit einer zweiten Leichtathletin bei den Olympischen Spielen in Rio dabei sein. Der Weltverband IAAF erteilte der Weitspringerin Klischina das internationale Startrecht. Zuvor hatte die Genehmigung nur Whistleblowerin Stepanowa erhalten.

10.07.2016, 11:24

Paris (dpa) - Die russische Weitspringerin Darja Klischina hat vom Leichtathletik-Weltverband IAAF die Starterlaubnis an internationalen Wettkämpfen erhalten. Damit ist auch der Start der 25 Jahre alten Hallen-Europameisterin von 2011 und 2013 bei den Olympischen Spielen in Rio möglich.

Insgesamt hatten 136 Leichtathleten aus Russland bei der IAAF eine Ausnahmestartgenehmigung beantragt, teilte der Weltverband am Sonntag mit.

Nach der Suspendierung des russischen Verbandes wegen systematischen Dopings hatte die IAAF denjenigen Athleten die Chance auf ein Startrecht eingeräumt, die außerhalb des Landes leben und sich in einem unabhängigen Kontrollsystem bewegen. Der russischen Whistleblowerin Julia Stepanowa war das Sonderstartrecht bereits zuvor erteilt worden. Die 30-jährige 800-Meter-Läuferin startete als neutrale Athletin bei der EM in Amsterdam, musste aber verletzt aufgeben. Sie hat beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nun den Antrag auf eine Teilnahme an den Rio-Spielen gestellt.

Darja Klischina, WM-Finalistin von 2015, lebt in Bradenton/Florida und studiert dort an der Akademie der internationalen Werbeagentur IMG. Sie darf an internationalen Wettkämpfen als neutrale Athletin teilnehmen. Bei den Sommerspielen in Rio würde sie aber sogar unter der Fahne Russlands antreten dürfen, da das für die Nominierung zuständige Nationale Olympische Komitee (ROC) des Landes nicht suspendiert ist.

Russland will über den juristischen Weg noch weiteren Leichtathleten den Start bei den Rio-Spielen ermöglichen. 67 Athleten haben deshalb den Internationalen Sportgerichtshof CAS angerufen, der bis zum 21. Juli über eine Zulassung entscheiden will.

Nicht einverstanden ist der russische Leichtathletikverband WFLA mit der Entscheidung der IAAF, nur Klischina ein Startrecht zu erteilen. WFLA-Generalsekretär Michail Butow sagte am Sonntag aber Agenturen zufolge, zunächst müsse das CAS-Urteil abgewartet werden. Auch Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa meinte, die IAAF-Entscheidung dürfe nicht dramatisiert werden. Ich glaube daran, dass das Gericht ein positives Urteil für uns treffen wird, sagte sie im TV-Sender Erster Kanal.

Sieben-Meter-Springerin und Model Klischina hat am 21. Juni bei den russischen Meisterschaften in Tscheboksary mit 6,84 Meter den Titel gewonnen und könnte bei Olympia um eine Medaille kämpfen. Für die Sommerspiele 2012 konnte sie sich nicht qualifizieren. Bei den Weltmeisterschaften 2011 und 2013 wurde Klischina jeweils Siebte.

IAAF-Mitteilung (Englisch)