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Kulturtage Liebeslieder an die ferne Heimat

Seit vielen Jahren veranstaltet die internationale Studentenschaft der Theologischen Hochschule Friedensau einmal im Jahr ein Kultur-Wochenende.

Von Stephen Zechendorf 20.04.2016, 17:00

Friedensau l So klein und doch so groß: 30 Nationen aus aller Welt sind in dem kleinen Ort versammelt, um hier zu studieren. Etwa 42 Prozent aller Studierenden kommen nicht aus Deutschland. Die internationale Vielfalt ist der Reichtum des Ortes und dieser Reichtum zeigte sich am Wochenende von seiner schönsten Seite. Mit Liedern, Trachtenschauen und anderen Beiträgen wurde das Programm in der Kulturscheune zu einer Weltreise für alle Zuschauer. „Umarme die kulturelle Vielfalt“ – unter diesem Motto stand der Nachmittag.

Unter den Gästen in der vollbesetzten Halle waren auch Bürger aus den umliegenden Orten, freute sich Kanzler Tobias Koch. Er dankte dem Studentenrat für die gelungene Veranstaltung und hatte selber auch einen Kulturbeitrag vorbereitet: ein Gedicht. „Es ist aus gegebenem Anlass freilich ein satirisches Gedicht“, zielte der Kanzler auf die Causa Böhmermann ab.

Gedichte gab es weniger, dafür viel Musik: So stimmten etwa Studierende aus der Ukraine ihre Nationalhymne aus voller Kehle an. Ihr zweites Lied war zugleich ein Gebet: „Wir haben derzeit viele Probleme in unserem Land, bitte helft uns mit Euren Gebeten“, bat einer der jungen Ukrainer in der Ankündigung.

Die Liebe zur fernen Heimat kam in allen Beiträgen zum Ausdruck: Eingehüllt in die Flagge ihres Landes sang die Brasilianerin Deborah ein Lied aus ihrer Heimat. Zu Viedeoeinspielungen erklang ein Liebeslied an Mexiko, eine Gruppe von Studenten aus Myanmar führte die verschiedenen Trachten ihrer Heimat auf. Es gab auch Anlässe zum Nachdenken, etwa bei der szenischen Darstellung des Alltages einer Frau aus Sambia.

Beeindruckend bewiesen die Mitglieder des internationalen Chores der Hochschule mit ihren mehrsprachigen Liedern, wie harmonisch das Zusammenleben der jungen Menschen in Friedensau funktionieren kann. Nicht nur kulturell konnten sich die Zuschauer von der Internationalität Friedensaus inspirieren und bereichern lassen – auch kulinarisch wurde gezeigt, wie vielseitig der Ort ist.

Die Veranstaltung war der Abschluss eines ganzen Wochenendes der Kulturen. Es begann am Freitagabend mit einem internationalen Lobpreis-Abend „Shabbat Shalom“, den die Studierenden mit Liedern, Texten und einem Andachtsteil gestalteten. Am Sonnabend folgte in der Kapelle ein „Gottesdienst in kultureller Vielfalt“ statt.

Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule mit den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie; rund 200 Studierende aus mehr als 30 Ländern sind eingeschrieben und leben auf einem modernen Campus im Landkreis Jerichower Land.