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Analyse Zweifel am Wolfsriss in Lostau

War es doch nicht der Wolf? Das Schaf in Lostau ist möglicherweise von einem anderen Tier getötet worden.

Von Thomas Rauwald 06.04.2017, 15:48

Lostau/Iden l Das Schaf in Lostau ist möglicherweise nicht von einem Wolf gerissen worden. Zweifel an einem Wolfsriss hat Peter Oestreich, Mitarbeiter des Wolfskompetenzzentrums Iden, der das tote Tier begutachtet und Material für eine DNA-Untersuchung entnommen hatte.

Oestreich meint, dass das Tier Verletzungen aufweise, die nicht typisch für einen Wolfsangriff sind. Dies beziehe sich sowohl auf den fehlenden Kehlkopfbiss, als auch auf die nicht geöffnete Bauchdecke, um den Pansen rauszuschütteln, den die Wölfe dann fressen. Auch eine dermaßen lange Schleifspur hat Peter Oestreich bei einem nachgewiesenen Wolfsriss noch nicht gesehen. Maximal zehn, aber nicht 30 Meter wie in Lostau.

Stutzig machte den Wolfsexperten auch, dass man den Finger durch den Kehlkopf stecken konnte und sich am Hinterkopf des Schafes ein großes Loch befindet. Er habe dem Schäfer Andreas Karwath mitgeteilt, dass er nicht 100-prozentig davon überzeugt sei, dass tatsächlich ein Wolf dieses Schaf getötet hat.

Eine sichere Aussage ist erst möglich, wenn die DNA-Analyse vorliegt. Das würde aber drei bis vier Wochen dauern, sagte Peter Oestreich.

Das Schaf könnte auch von einem Hund, der nicht so erfahren im Töten ist wie ein Wolf, angefallen worden sein, meinte Oestreich.