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Einsatz 14-Tonnen-Koloss schwebt durch die Luft

Für Aufsehen sorgte ein Autokran in der gesperrten Jacobistraße in Burg.

Von Tobias Dachenhausen 22.05.2017, 07:00

Burg l Kein Durchkommen in der Burger Jacobistraße. Ein 60 Tonnen schwerer Autokran blockiert den Weg. Drei Mitarbeiter eines Magdeburger Unternehmens sorgen dafür, dass das Fahrzeug die nötige Stabilität hat. Nach dem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, das Fahrzeug aufgebockt wurde, wird Teil für Teil eines Turmdrehkrans über die Dächer in den Innenhof der künftigen evangelischen Grundschule gehoben. Nach Angaben des Unternehmens hat der dann dort aufgebaute Kran ein Gewicht von 14 Tonnen. Die Schritte werden über Funkgeräte abgesprochen, die Arbeiten verlaufen reibungslos. „Für den Kranfahrer ist das Routine, für uns das alltägliche Geschäft“, sagt Jürgen Neumann von der Firma Brandt&Wangler aus Magdeburg.

Nach knapp zwei Jahrzehnten sollen in dem Gebäudekomplex zwischen Schartauer Straße und Jacobistraße wieder Kinderfüße trampeln. Im Hauptgebäude entstehen auf drei Etagen insgesamt sechs neue Klassenräume. In jeder Etage soll ebenfalls ein Kreativraum gebaut werden. Eine große Aula mit Platz für 145 Personen sowie ein Raum der Stille komplettieren das schulische Ensemble. Im Kellergeschoss soll Raum für den hauseigenen Hort sein. Zudem wird im kleinen Innenhof ein Neubau entstehen, der das Haupt- und das Nebengebäude barrierefrei verbindet. Ein Aufzug soll alle Etagen zugänglich machen. Im Fachwerkhaus sollen Verwaltungsräume sowie eine Bibliothek und ein großzügiger Musikraum Platz finden.

Seit Ende März laufen die Bauarbeiten. Vor allem in den Kellerräumen konnte bereits einiges gemacht werden. Doch nun braucht der bauausführende Betrieb den Kran. „In den nächsten Wochen und Monaten werden das Dach abgerissen, neue Decken eingebaut und Stahlträger benötigt. Viele dieser Arbeiten sind ohne einen Kran einfach nicht möglich“, macht Detlef Zacharias von der Gommeraner Hochbaufirma deutlich. Der im Innenhof aufgebaute Kran wird seit 1994 genutzt. „Und funktioniert noch immer“, erklärt der Baufachmann. Für alle künftigen Materialtransporte wird der Turmdrehkran von jetzt an verwendet. „Wir werden viel Eisen, Stahl und auch kleinere Mengen an Beton brauchen, wofür der Kran dann hilfreich sein wird“, sagt Zacharias. Bis Herbst wird der 14-Tonnen-Koloss jetzt erst einmal stehen bleiben.

Insgesamt umfasst das Bauprojekt etwa 4,7 Millionen Euro, wovon knapp drei Millionen Euro aus Fördermitteln finanziert werden. Die evangelische Grundschule besteht seit 2010 und ist bisher auf Gut Lüben beheimatet. Voraussichtlich 2019 zieht sie dann in das neue Schulgebäude.

Nach knapp fünf Stunden sind die Bauarbeiter fertig. Mit den letzten Gewichten, die über die Dächer gehievt und Millimeter genau aufeinander gestapelt werden. Dazu stehen die Mitarbeiter und der Kranfahrer per Funkgerät im ständigen Austausch. Zum Schluss richtet sich der Kran von alleine auf und kann für die künftigen Bauarbeiten genutzt werden. „Normalerweise stellt man den Kran hin und arbeitet von dort, aber hier waren wir einfach auf die Hilfe des Autokrans angewiesen. So oft nutzen wir das nicht, aber die Jungs aus Magdeburg wissen natürlich, was sie tun“, sagt Zacharias mit einem Lächeln im Gesicht.