1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Carl, Günter und ihre Rekorde

Familienleben Carl, Günter und ihre Rekorde

Den jüngsten und den ältesten Schartauer trennen knapp 93 Jahre.

Von Katrin Wurm 15.02.2017, 09:17

Burg l Stolz blickt Uropa Günter Gensecke seinen Urenkel Carl an. Der fünf Monate alte Junge liegt auf seinem Schoß und streckt ihm quietschvergnügt seine kleinen Händchen entgegen. Er juchzt und freut sich, als sein Uropa ihn mit einem breiten Lächeln angrinst und am Bauch kitzelt. Die Urenkel-Schar im Hause Gensecke ist mittlerweile groß: Mit dem kleinen Carl hat Günter Gensecke aus Schartau sechs Urenkel. Hinzu kommen fünf Enkel und zwei Kinder. Doch bei Uropa Günter und dem jüngsten Familiennachwuchs gibt es eine Besonderheit. Während der 93-Jährige der älteste männliche Schartauer ist, ist Carl der jüngste Schartauer. Zwei Rekorde also, die die beiden miteinander verbindet.

„Es ist schon lustig und für uns etwas ganz Besonderes“, freut sich Lisa-Marie Zinnicke, Mama von Carl und Schwiegerenkeltochter von Günter Gensecke über ihre beiden Rekordhalter. „Es ist schön, dass viele aus der Familie hier in Schartau oder der Umgebung leben. So sieht man sich öfter“, sagt der 93-jährige Familienmensch. Er ist übrigens ein waschechter Schartauer. Geboren, aufgewachsen und gewirkt hat er in dem Dorf. 60 Jahre war er mit seiner Frau verheiratet. „Wir haben geheiratet, da war ich 28 und sie 26. Es war eine schöne Ehe“, so der Witwer.

„Ich habe Autoschlosser gelernt und auch lange in dem Beruf gearbeitet. Aber meine letzten Jahre vor der Rente habe ich an der polytechnischen Oberschule in Niegripp das Fach UTP unterrichtet. Insgesamt 17 Jahre lang. Unterrichtet habe ich Schüler von der achten bis zur zehnten Klasse. Es waren sehr schöne Jahre und es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, blickt er zurück. „Noch heute telefoniere ich ab und zu mit dem Schuldirektor“, fügt er an.

Dass sein Urenkel den altdeutschen, traditionellen Namen Carl trägt, findet Schartauer Günter Gensecke gut. „Es ist ein schöner Name. Er gefällt mir sehr. Und er kam auch öfter in unserer Familie vor. Mein Großvater hieß zum Beispiel auch Carl.“

Günter Gensecke wohnt allein in seinem Haus in Schartau, aber mit der Familie in der Nähe, die ihm immer helfend zur Seite steht. „Die Wäsche mache ich allein. Das Essen bekomme ich oft. Ich bin zufrieden, dass ich im Alter noch in meinem Heimatort leben kann.“

Zum Schluss blickt er seinen kleinen Urenkel, der immer noch ganz entspannt und artig auf Günter Genseckes Schoß liegt, an und sagt sanft lächelnd: „Carl, nächstes Jahr erzählen wir uns was. Da freue ich mich schon drauf.“