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Finzelberg-Prozess Plädoyer fällt wegen Zahnschmerzen aus

Der Prozess vor dem Landgericht Magdeburg gegen den unter Korruptionsverdacht stehenden Ex-Landrat Lothar Finzelberg verzögert sich.

Von Franziska Ellrich 19.12.2016, 13:22

Magdeburg l Nach einem Jahr Prozess: Welche Strafe verlangt die Staatsanwaltschaft für den unter Korruptionsverdacht stehenden Ex-Landrat Lothar Finzelberg? Das Plädoyer war für Montag geplant. Doch wegen Zahnschmerzen des mitangeklagten Tongrubenbetreibers, der Finzelberg bestochen haben soll, verzögert sich nun der Prozess.

Zwei Stunden lang wurde noch einmal die auf Video aufgezeichnete Vernehmung des Kronzeugen abgespielt - und dann war Schluss. Sechs Beamte diskutieren in dem Video mit dem Zeugen das Protokoll. Die Verteidiger von Finzelberg sprechen von einem „Diktat der Staatsanwälte“. Finzelberg selbst: „So ein Ausmaß an Manipulation hätte ich nie für möglich gehalten.“

Der ehemalige Landrat des Jerichower Landes streitet ab, weder Geld angenommen noch kostenfrei Autos zur Verfügung gestellt bekommen – und dafür Einfluss auf Genehmigungen genommen zu haben. Bei der Vernehmung des Kronzeugen habe die „Strategie“ bereits festgestanden: „Ich sollte stellvertretend für die Müllskandale in Sachsen Anhalt herhalten“, erklärt Finzelberg. Dafür habe man Veolia, als einen der größten Mülllieferanten für die heute mit giftigem Müll verfüllten Tongruben, „aus allem herausgehalten“. Damit der Abfallentsorger sich mit Kritik am Land zurückhalte.

Die Verhandlung wird am 9. Januar vor dem Magdeburger Landgericht fortgesetzt.