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Jugenfeuerwehr Jugendfeuerwehr unter neuer Führung

Große Gefühle gab es beim Abschied von Annett Klug als Gemeindefeuerwehrjugendwartin. Ihrem Nachfolger wünscht sie Durchhaltewillen.

Von Christian Luckau 24.02.2018, 18:41

Möser l Die Funktion des Gemeindefeuerwehrjugendwartes in der Gemeinde Möser hat einen hohen Stellewert. Was der Gemeindefeuerwehrjugendwart sagt, das findet in der Gemeindewehrleitung, in der Verwaltung und im Gemeinderat gehört. Sechs Jahre lang hatte Annett Klug aus Körbelitz diese Funktion inne. Kämpfte wie eine Löwin, wenn es darum ging, das Beste für den Feuerwehrnachwuchs in allen Ortschaften herauszuholen. Nun hat Jens Rexin sie abgelöst.

Das, was Klug sich auf die Fahne geschrieben hatte, konnte Sie umsetzen. Die Kinderfeuerwehr war dabei der letzte fehlende Baustein auf Ihrer Liste. In ihr sind 21 Kinder aktiv. Für ihr Engagement wurde die Feuerwehrfrau mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr des Feuerwehrverbandes Sachsen-Anhalt und den ersten Bürgerpreis der Gemeinde Möser ausgezeichnet.

Klug hat viel für die Brandschützer von Morgen und für den Brandschutz in der Gemeinde Möser erreicht. Zu Ihren Verdiensten gehört es ebenso, dass zwei neue Jugendfeuerwehren, in Schermen und Hohenwarthe neu gegründet wurden. Die Anzahl der Mitglieder in den Jugendfeuerwehren hat sich, dank Ihrer Arbeit, in den ersten drei Jahren ihrer Amtszeit verdoppelt. Heute verrichten 67 Kinder und Jugendliche ihren Dienst in den fünf Jugendfeuerwehren der Gemeinde.

Ein großes Anliegen war für Klug die Öffentlichkeit auf die Floriansjünger aufmerksam zu machen. Mehr Kinder, mehr Jugendliche, sollten sich für die Jugendfeuerwehr und für Leidenschaft anderen zu helfen, interessieren. Deshalb baute Sie gemeinsam mit den Jugendwarten das Gemeindefeuerwehrzeltlager auf. Organisierte den, mittlerweile zur Tradition gewordenen Herbstmarsch der Jugendfeuerwehren, an denen sich Floriansjünger aus dem gesamten Landkreis, aus Magdeburg und Mitglieder von Jugendorganisationen anderer Hilfsorganisationen beteiligen.

Wie sehr Annett Klug geschätzt wurde, zeigte der Abend, an dem Sie von Ihrem Amt abberufen wurde. Die Gemeindewehrleitung, die Wehrleiter der sechs Ortsfeuerwehren und die Jugendwarte der fünf Jugendfeuerwehren waren gekommen, um Danke zu sagen und Annett Klug zu verabschieden. Die Feuerwehrjugendwarte hatten sich im Vorfeld etwas Besonderes einfallen lassen. Sie holten alle aktiven Jugendfeuerwehrmitglieder und die Kinderfeuerwehr zusammen, machten ein großes Gruppenbild, mit dem sie sich bei Klug bedankten. Zur Abberufung gab es ein großes Transparent und viele Blumen. Doch wirklich traurig müssen die Jugendwarte nicht sein. Ein Nachfolger wurde bereits Berufen. Der 33-jährige Jens Rexin wurde von den Feuerwehrjugendwarten einstimmig zum Gemeindejugendfeuerwehrwart gewählt und will sich nun daran machen, dort anzusetzen, wo Annett Klug aufgehört hat.

„Ich möchte ein Rundumdankeschön an die Fördervereine der Feuerwehren ausrichten. Sie haben die Jugendfeuerwehren und mich über die Jahre hinweg sehr unterstützt. Ein Dank geht auch an die Gemeindewehrleitung, die Kameraden, den Gemeinderat und den Gemeindebürgermeister“, sagteKlug am Abend ihrer Abberufung. Sie weiß, der Grundstein ist gelegt. Ganz loslassen kann Sie noch nicht. Denn Sie weiß: „Alle müssen weiter an einem Strang ziehen.“

Dem neuen Gemeindefeuerwehrjugendwart wünscht Sie viel Kraft und das er nicht gleich locker lassen soll, wenn etwas nicht funktioniert. „Er soll bloß nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Alles geht gemeinsam in der Gemeinschaft Jugendfeuerwehr. Jens kann sich immer bei mir melden. Er kann nicht gleich alles wissen. Ich bin weiterhin da und bleibe im Hintergrund“, erklärt Klug.

Wie auch Annett Klug geht Jens Rexin mit einem Sechs-Jahres-Plan in seine erste Amtszeit als Gemeindefeuerwehrjugendwart. Er will die Gemeinschaft nicht nur beibehalten, sondern weiter stärken. Er ist sich bewusst, welche verantwortungsvolle Position er da übernommen hat und an wen er gemessen werden wird. Dass die Jugendwarte einstimmig meinten: „Jens soll es machen“, bestärkt ihn jedoch.

Mit 14 Jahren ist Rexin der Jugendfeuerwehr Lostau beigetreten. Er wechselte anschließend nahtlos in die Einsatzabteilung, absolvierte nebenbei die Ausbildung zum Feuerwehrjugendwart und bildete fünf Jahre lang den Lostauer Feuerwehrnachwuchs aus. 2007 zog es ihn nach Biederitz, wo er für zwei Jahre ebenfalls als Feuerwehrjugendwart tätig war. Jetzt ist er wieder zurück in seiner Heimatwehr, muss aber den Lehrgang des Feuerwehrjugendwartes und die Jugendleitercard (JuLeiCa) neu absolvieren. „Ich möchte mich richtig einarbeiten, ehe ich Entscheidungen treffe. Wissen und Kontakte müssen weitergegeben werden“, meint Rexin.

Der besonnene Rexin hat dennoch klare Vorstellungen, was er in den nächsten sechs Jahren mit der Gemeindejugendfeuerwehr erreichen will. Er denkt praktisch und zukunftsorientiert. Als Gruppenführer ist er Führungskraft mit besonderer Verantwortung im Einsatzfall. So denkt er auch.

„Ich möchte die Kinderfeuerwehr stärker in den Dienst der Jugendfeuerwehren integrieren, die Jugendfeuerwehren in den Dienst der Einsatzabteilungen einbringen und so das feuerwehrspezifische Wissen schon früh festigen. Die Jugendfeuerwehren werden also regelmäßig Besuch von den Kinderfeuerwehren bekommen und gemeinsam mit ihr üben. So, wie die Einsatzabteilungen demnächst orangefarbene Helme neben sich haben werden“, verrät Rexin.

Sein oberstes Ziel ist klar. Er will die Gemeindejugendfeuerwehr noch stärker nach außen Präsentieren und gleichzeitig den Ausbildungsstand vereinheitlichen und Stück für Stück anheben. „Wenn es sein muss, wird es einen gemeinsamen Ausbildungsplan für alle Jugendfeuerwehren in der Gemeinde geben. In diesem werden dann die monatlichen Kernthemen vorgegeben, die von den Feuerwehrjugendwarten vor Ort umgesetzt werden müssen“, meint Rexin.

Hintergrund ist, dass die Einsatzabteilungen gutes Personal erhalten, wenn die Jugendfeuerwehrmitglieder in die Einsatzabteilungen wechseln. „Später werden die Jugendfeuerwehrmitglieder in den jeweiligen Einsatzabteilungen auch mit den anderen Kameraden zum Einsatz fahren. Wenn alle das gleiche Wissen und die gleichen Fähigkeiten besitzen, ist die Abarbeitung von Einsätzen effektiver“, erklärt Rexin. Um gegen die digitale Welt bestehen zu können, will Rexin zudem jährlich die Möglichkeit geben, dass die Kinder und Jugendlichen feuerwehrspezifische Auszeichnungen für ihr Wissen erlangen können. Die Abnahme der Jugendflamme soll deshalb fester Bestandteil des Ausbildungsplans werden.

Fest eingeplant ist auch eine jährliche Feierstunde, bei der alle Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern eingeladen werden, die in die Jugendfeuerwehren oder Einsatzabteilungen der Ortschaften wechseln. Der Wechsel soll feierlich begangen werden. „Von den Jugendwarten oder Ortswehrleitern gibt es dann die Jugendfeuerwehruniform oder die Einsatzkleidung überreicht“, stellt sich Rexin vor.