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Kellerbrand Burger Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Burger Martin-Luther-Straße wurden am Dienstagabend vier Menschen leicht verletzt.

Von Andreas Mangiras 17.11.2016, 00:01

Burg l Ein verqualmter Hausflur, loderndes Feuer im Keller, panische Hausbewohner. Am Dienstagabend, gegen 17.30 Uhr, kam es in der Martin-Luther-Straße in Burg zu einem Brand in einem Gemeinschaftskeller. Dadurch wurden vier Menschen leicht verletzt, darunter ein acht Wochen alter Säugling.

Sperrmüll im Gemeinschaftskeller stand in Flammen und sorgte dafür, dass bald der ganze Hausflur voll von giftigem Rauch war.

Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Die Brandursachenermittler waren gestern vor Ort tätig und bestätigten das. „Die Tatortermittler schließen mit großer Wahrscheinlichkeit einen technischen Defekt oder ähnliches vor Ort aus“, sagt Thomas Kriebitzsch, Sprecher des Polizeireviers Jerichower Land.

In dem Haus wohnen neben deutschen Familien auch einige Flüchtlingsfamilien. Ermittelt die Polizei auch in Richtung eines fremdenfeindlichen Angriffes? „Man kann das nicht in Gänze ausschließen, aber es gibt dafür keine Indizien. Wir stehen noch ganz am Anfang der Ermittlungen“, so Kriebitzsch.

Bei den Verletzten handelt es sich um drei junge Männer, 16, 22 und 26 Jahre alt. „Sie erlitten Verletzungen, nachdem sie aus Panik aus dem Fenster ihrer Wohnung in der ersten Etage sprangen“, berichtet Kriebitzsch. Verletzt wurde auch ein Baby. „Die Mutter lief mit dem Kind auf dem Arm in den Hausflur. Das Kind kam daraufhin mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation zur Beobachtung im Krankenhaus.“

Die freiwillige Feuerwehr Burg war an dem Abend mit 22 Kameraden und fünf Fahrzeugen in der Martin-Luther-Straße im Einsatz. „Wir haben erst den Brand im Keller gelöscht, dann das völlig verqualmte Treppenhaus gelüftet und schließlich noch weitere vier Personen aus den Wohnungen gerettet“, beschreibt Wehrleiter Wolfram Stukenberg die Situation, die sich den Kameraden vor Ort bot. „Als wir am Einsatzort eintrafen, standen schon viele Hausbewohner vor dem Haus. Einige sind aus dem Fenster gesprungen und haben sich dabei zum Glück nur leicht verletzt. Um Verletzte haben sich die Rettungskräfte gekümmert“, so der Wehrleiter weiter. Es waren drei Rettungswagen und ein Notarztwagen vor Ort.

„Die Brandstelle war ein Gemeinschaftskeller, der mit Spermüll, Matratzen und anderen Sachen voll gestellt war. Es ist unrealistisch, dass der Brand von selbst entstanden ist“, ordnet Stukenberg vorsichtig ein.

Die Polizei hat Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung eingeleitet. Erste Zeugenhinweise seien bereits eingegangen. Aus polizeitaktischen Gründen will Polizeisprecher Kriebitzsch dazu keine weiteren Angaben machen. Er und seine Kollegen hoffen aber auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung. „Wer am Dienstagabend gegen 17.30 Uhr besondere Beobachtungen rund um die Martin-Luther-Straße 14 gemacht hat, sollte sich bitte bei der Polizei melden. Dazu können fremde Autos oder unbekannte Personen zählen“, meint Kriebitzsch weiter.