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Nahverkehr Warten aufs Buswartehäuschen

Ein „symbolisches“ Buswartehäuschen sollte auf das Fehlen solcher Unterstellmöglichkeiten in Padegrim aufmerksam machen. Gibt es Hoffnung?

Von Stephen Zechendorf 12.04.2017, 01:01

Loburg l Ortstermin mit der Presse in Padegrim. Es zieht lausig über die weite Fläche. Das, was nebenan einmal Nussbäume werden will, ist noch kein Windfang. „So zieht es hier immer“, erklärt Ole Schwerdfeger. Der 14-Jährige sollte es wissen. Jeden Werktag steht er hier morgens und wartet auf den Bus, der ihn ins Gymnasium nach Gommern bringt. Mit ihm warten in den Morgenstunden noch weitere junge Leute auf den Schulbus. Sommers wie winters, bei Regen oder Wind und Schnee. Im dunklen Winter sei es auch schon passiert, dass der Schulbus nicht angehalten habe, so der Schüler.

Seit Langem melden sich die Bewohner der kleinen Siedlung vor dem eigentlichen Loburg zu Wort und fordern mehr Anschluss in Form eines Rad/Fußweges zum Ort und schützende Wartehäuschen. Bemängelt wird auch die Ausleuchtung des Bereiches. Mit ihrer Aktion an der Bundesstraße wollen die Mitglieder der BCU das Thema erneut ins Licht der öffentlichen Wahrnehmung rücken. „Es geht hier um unsere Kinder“, mahnt Christa Nowak. Mit ihren Mitstreitern und einigen Padegrimmern haben sie ein symbolische Wartehäuschen aufgebaut: mit Gartenstühlen zum Sitzen, Regenschirmen gegen das Wetter und Gartenfackeln für mehr Licht. Die Fackeln hat man bei dem Wind aber gar nicht erst anzuzünden versucht.

„Es muss darüber nachgedacht werden, wie wir für die Kinder bessere Wartemöglichkeiten bekommen können“, fordert Jan Blaue die zuständigen Behörden auf. Neben der Situation in Padegrim stößt auch die Haltestelle am Loburger Markt auf: Hier steht eine ungenutzte Wartehalle ohne Seitenscheiben auf dem Marktplatz. Damit steht sie auf der „falschen“ Seite, denn die Busse halten am Gehweg gegenüber. Hier können die Kinder lediglich eine Tordurchfahrt in der Häuserzeile nutzen. „Was, wenn der Eigentümer das irgendwann nicht mehr duldet?“, fragen sich die BCU-Mitglieder.

Unlängst hatte es eine Ortsbegehung gegeben, an der neben der Stadtverwaltung und der Polizei auch die Verkehrsbehörde teilnahmen.

Dabei wurde auch über ein verlängertes Vordach am der neuen Sporthalle nachgedacht, der Gedanke aber wohl wieder verworfen. Auf dieser Seite ist kein Platz, um das Wartehäuschen aufzustellen, bestätigt Bau- und Ordnungsamtsleiter Arne Haberland. Man werde das Gespräch mit dem Ortschaftsrat und dem Ortsbürgermeister suchen, um über eine Verschiebung des Häuschens auf der Marktseite zu sprechen. Freilich soll das Häuschen dann Seitenscheiben bekommen. Es könnten sich aber auch andere Möglichkeiten ergeben, wenn mit den Planungen für die Landesstraße in Richtung Lindau begonnen wird, sagte Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly, der auch daran erinnerte, dass die Standortwahl für die Bushaltestelle am Markt von der damals selbständigen Stadt Loburg erfolgte.

Für den Bushaltepunkt Padegrim macht Bauamtsleiter Arne Haberland wenig Hoffnungen: Der Landkreis habe die Bushaltestelle in ihrer aktuellen Art für sicher erklärt. Die Siedlung liegt im Außenbereich, die Stadt besitzt dort kein Grundstück, das für bauliche Änderungen genutzt werden könnte. Baulastträger an der Bundesstraße ist das Land Sachsen-Anhalt.