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Freibadsaison 2016 Waldbad nur mit Trinkwasser

Die Stadt sucht zwei Angestellte für den Betrieb der Freibäder.Für die Saison in Zichtau wird 2016 wieder Trinkwasser genutzt werden müssen.

Von Ilka Marten 19.01.2016, 02:00

Gardelegen l Die Aussage vom zuständigen Verwaltungsmitarbeiter Norbert Bucklitsch war deutlich: „Wenn das Zichtauer Waldbad offen bleiben soll, muss Trinkwasser rein.“ Das sei auch das Ergebnis des Gutachtens aus dem vergangenen Frühjahr gewesen, dass nur noch Leitungswasser und kein Brunnenwasser mehr rein solle, teilte er den Sozialausschussmitgliedern mit. Oliver Stegert (SPD-Fraktion) stellte dazu fest: „Das kann doch kein Dauerzustand sein.“

Den Vorschlag aus dem Gremium, den Brunnen einfach tiefer zu legen, musste Bucklitsch verneinen: Zum einen liege der Brunnen bereits 50 Meter tief, zum anderen hätten Untersuchungen anderer Wasserproben ergeben, dass die Belastung ganz in der Nähe gleich oder sogar noch höher sei.

Ein Alternative sei die biologische Reinigung des Wassers, „doch dafür müsste die Fläche viel, viel größer sein als jetzt“, so Bucklitsch. Dabei würde es sich um eine massive Vergrößerung des Bades handeln, eine riesige und kostenintensive Baumaßnahme. Bereits jetzt ist ein kleiner Teil mit Wasserpflanzen zur Reinigung des Naturbades gestaltet, „aber das ist einfach zu klein, es reicht nicht“. Im Zichtauer Waldbad waren in der vergangenen Saison die Wasserkosten auf 28 000 Euro angestiegen. Allerdings waren die Energiekosten für die Umwälzpumpe viel geringer als im Vorjahr. Die Pumpkosten in Potzehne fielen – im Gegensatz zu 628 Euro Wasserkosten – deutlich höher aus als in Zichtau. Bucklitsch dankte ausdrücklich den beiden Fördervereinen in Zichtau und Potzehne, „die sich sehr engagiert haben, das hat finanziell sehr geholfen“.

Diese Aussage rief dann Oliver Stegert, selbst Mitglied im Freibadförderverein in Potzehne, auf den Plan: Er könne sich erinnern, dass im Freibadkonzept der Stadt festgehalten wurde, dass es auch in Gardelegen Bestrebungen geben soll, einen Förderverein zu gründen. Er stelle sich die Frage, „ob wir erst sagen müssen, wir machen das Bad dicht?“ Stegert: „Vielleicht passiert dann etwas.“ Es sei nicht unbedingt motivierend für die Fördervereine in Zichtau und Potzehne, wenn sich in Gardelegen gar nichts tue. Um den Druck zu erhöhen, stellte Stegert in den Raum, „dass man vielleicht die Eintrittszeiten kürzen kann“.

Bürgermeisterin Mandy Zepig reagierte auf Stegerts Forderungen: „Man kann ehrenamtliches Engagement nicht verordnen.“ An Potzehne und Zichtau zeige, sich das auf dem Dorf eine engere Zusammenarbeit gebe. Ideen, wie ein Förderverein in Gardelegen für das Erlebnisbad belebt werden könnte, gab es nicht.

Nicht ganz einfach ist die Personalsituation in den drei Freibädern. Zwar hatte die Stadt zwei Stellen für Fachangestellte für Bäderbetriebe ausgeschrieben, doch bis zum Bewerbungsschluss am 3. Januar gab es keinen Interessenten. Nun soll die Ausschreibung verlängert werden. Hintergrund ist, dass eine von drei geforderten Aufsichtspersonen im Zienauer Bad ausscheidet. Dafür müsste es Ersatz geben. Hinzu kommt, dass im Potzehner ein zweiter Fachangestellter für Bäderbetrieb oder ein Schwimmmeister benötigt wird. Dort ist bislang nur eine Person tätig, die stundenweise Unterstützung erhält.

Für Zichtau gibt es akut keinen Personalbedarf, „da kommen wir mit zwei Personen aus“. Allerdings bleibt dann – wie in der Saison 2015 zumeist – der Sprungturm geschlossen. Tätig werden dürften – unter Anleitung der Fachkräfte – auch Rettungsschwimmer unter bestimmten Voraussetzungen, so Bucklitsch.