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Dauerausstellung Alte Radlerfahne als Hingucker

Im Dachgeschoss des Kalbenser Wachhauses wurde eine neue, dauerhafte Heimat- und Geschichtsausstellung feierlich eröffnet.

Von Andreas Puls 25.03.2016, 06:00

Kalbe l Geschichtsinteressierte dürften an der neuen Ausstellung im Dachgeschoss des Wachhauses ihre Freude haben. Auf großen, professionell angefertigten Informationstafeln, sind wichtige Meilensteine der Kalbenser Historie – von der frühen Besiedlung über das Mittelalter bis hin in die Gegenwart – übersichtlich und anschaulich dokumentiert. Ausgewählte Exponate, darunter archäologische Funde, Gebäude-Modelle, Vereinsfahnen und vieles mehr – machen die Ausstellung lebendig. Viele erwartungsvolle Besucher kamen am Dienstagnachmittag zur Ausstellungseröffnung, darunter Vertreter der Stadt, der Wirtschaft und von Vereinen – allen voran dem Kalbenser Kultur- und Heimatverein. Ihm ist die neue Dauerausstellung maßgeblich zu verdanken.

„Das Wachhaus wurde 1584 erbaut. Damit ist es eines der ältesten erhaltenen Gebäude der Stadt. In ihm werden jetzt die neuesten Erkenntnisse der Kalbenser Geschichte gezeigt – klar strukturiert und anschaulich. Das ist wirklich ein Grund zum Feiern“, sagte Kalbes Bürgermeister Karsten Ruth. Und er fügte hinzu: „In dieser Ausstellung können auch alteingesessene Kalbenser manch Neues erfahren.“ Der Bürgermeister bedankte sich bei allen, die zum Zustandekommen dieser Dokumentation beigetragen haben.

Insbesondere hob Ruth das Engagement des Kultur- und Heimatvereinsvorsitzenden hervor. „Alles, was wir hier sehen, beruht auf dem ehrenamtlichen Engagement von Henning Krüger“, unterstrich Ruth. Mit Hilfe des Vereins und mit Unterstützung von Sponsoren, habe er das Ausstellungskonzept entwickelt und umgesetzt. Die Stadt habe nichts beisteuern müssen. Henning Krüger bedankte sich bei allen, die geholfen haben. So hätten Bürger aus der Stadt Exponate beigesteuert. Krüger zeigte auf den wohl schönsten Hingucker der Ausstellung – die Fahne des Radfahrvereins Kalbe „Weiter - Schneller“ aus dem Jahr 1890. Manfred Brand habe die Fahne zur Verfügung gestellt. Zudem hätten Museen der Region Ausstellungsstücke als Leihgaben beigesteuert, die mit der Kalbenser Geschichte verknüpft sind.

Der Vereinschef erläuterte auch die Struktur der Ausstellung, die mit der Ur- und Frühgeschichte beginnt. Ein eigenes Kapitel ist der urkundlichen Ersterwähnung der mehr als 1000 Jahre alten Stadt gewidmet – genauer der Erwähnung des Lorenzklosters. Die Nonne Oda kommt ebenfalls zu Ehren. Henning Krüger verwies aber auch darauf, das die Geschichte der Stadt und Region Kalbe auch immer eng mit der Milde verbunden war. Der mehrfach veränderte Verlauf des Flusses ist ebenfalls Gegenstand der Dokumentation. Auf ihre Kosten kommt in der Ausstellung zudem die jüngere Stadtgeschichte - „die gewerbliche, landwirtschaftliche, industrielle Entwicklung, die Entwicklung der Infrastruktur und nicht zuletzt die Geschichte der Vereine“, unterstrich Krüger.

Von verschiedenen Seiten wurde während der Veranstaltung das ehrenamtliche Engagement Kalbenser Bürger gelobt, die seit diesem Jahr durch ihre Dienste die regelmäßige Öffnung des Wachhauses absichern. Das hob insbesondere Kalbes Ortsbürgermeister Heiko Gabriel hervor.