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Rodungen Über 30 Koniferen auf Friedhof gefällt

Auf dem Jeetzer Friedhof hat der Gemeindekirchenrat „Klarschiff“ gemacht. 30 Nadelgehölze fielen. Nicht alle Friedhofsnutzer finden das gut.

Von Andreas Puls 02.06.2016, 03:00

Jeetze l Die Baumfällungen auf dem Jeetzer Friedhof liegen schon mehrere Wochen zurück, doch noch immer sorgt sie in dem Dorf für Diskussionsstoff. Nicht wenige Friedhofsnutzer hätten es gern gesehen, wenn die Nadelgehölze stehen geblieben wären. Schließlich sorgen Bäume vor allem an heißen Sommertagen für Kühle. Und schattenspendende Bäume kann man jetzt suchen auf dem Areal. Andere Nutzer wiederum freuen sich über mehr Licht und Bewegungsfreiheit auf dem Gelände.

„Es musste dringend etwas passieren auf dem Friedhof. Bei Beisetzungen war es für die Trauergäste kaum noch möglich, zu zweit nebeneinander den Hauptweg entlang zu gehen, weil die Koniferen links und rechts mittlerweile so viel Platz eingenommen hatten“, erklärt Alexander Prinz vom Gemeindekirchenrat. Das Gremium habe eingehend darüber beraten und sich schließlich für die Rodung ausgesprochen. „Ein Zurückschneiden der großen Gehölze wäre nicht in Frage gekommen, denn alle waren innen braun. Entsprechend hätte es jetzt auf dem Friedhof ausgesehen“, erläutert Prinz weiter. Zunächst seien die Bäume entlang des Hauptweges gefällt worden. Dank Unterstützung aus dem Ort habe der Grünschnitt gleich zerlegt und abgefahren werden können und da die Technik schon einmal zur Verfügung gestanden habe, so das Kirchenratsmitglied weiter, habe man sich entschieden, bei der Gelegenheit noch weitere Nadelgehölze auf den Gräberfeldern zu entfernen.

Wie das Kirchenratsmitglied weiter ausführt, habe es für die Baumfäll- und Aufräumarbeiten fleißige Helfer gegeben, darunter Leute, die nicht der Kirchengemeinde angehören. „Die gemeinsame Aktion hat gezeigt, dass sich die ganze Dorfgemeinschaft für den Friedhof mit verantwortlich fühlt“, freut sich Prinz. Auf Unverständnis stößt bei Friedhofsnutzern allerdings, dass auch die Kompoststelle entfernt wurde. Dazu Alexander Prinz: „Wir haben uns dazu entschieden, weil im Kompost – trotz eines Hinweisschildes – auch Abfälle entsorgt wurden, die dort nicht hingehören. Das hat den Entsorgungsaufwand in die Höhe getrieben.“ Nun müssen die Nutzer die Abfälle von den Gräbern wieder mit nach Hause nehmen. Dies, so Prinz, sei allerdings auch auf den anderen Friedhöfen in Trägerschaft des Jeetzer Kirchspiels der Fall. In Plathe, Siepe, Brunau und Dolchau gebe es keine Kompoststellen mehr. Die Leute hätten sich daran gewöhnt.

Alexander Prinz weist zudem auf geplante Umgestaltungsmaßnahmen hin. Auf dem Jeetzer Friedhof sollen entlang der Hauptwege die schiefen Kantensteine schrittweise ausgetauscht werden. Darüber hinaus soll das östliche Gräberfeld perspektivisch nicht weiter belegt werden. Jedoch bleibe es Bestandteil des Friedhofs.