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Denkmalsanierung Drogeriemarkt zieht Mitte Januar ein

In Gardelegens Fußgängerzone sind Sanierungsarbeiten im Gange. Ein Eigentümer investiert etwa 1,5 Millionen Euro.

Von Cornelia Ahlfeld 01.10.2016, 03:00

Gardelegen l Jetzt sind die Bauarbeiten für jedermann deutlich sichtbar. In den Monaten zuvor blieb das Baugeschehen den Passanten in der Fußgängerzone eher verborgen. Denn gebaut wurde auf der Hofseite des Gebäudes an der Ernst-Thälmann-Straße 16, im Volksmund weithin als Käse-Walter bekannt. Dort steht jetzt ein langer neuer Anbau – rohbaufertig. Gestern hat dort mit den Putzarbeiten der Innenausbau begonnen. Seit einigen Tagen arbeiten die Firmen auch im alten, historischen Gebäude vorn an der Fußgängerzone. Und an der Fassade ist in einem Schmuckemblem das Baujahr zu lesen: 1687. Das Haus steht unter Denkmalschutz.

Und von daher muss soviel wie möglich auch erhalten und wieder aufgearbeitet werden. „Die Fassade wird erhalten, ebenso der Renaissance-Gebiel“, erläuterte Planer Matthias Lofing. Rechtsseitig befindet sich ein markantes Fenster. Auch das soll wieder aufgearbeitet werden. Alle anderen Fenster müssen – so wie die alten Fenster – neu nachgearbeitet werden. Der Haupteingang wird in die Mitte gesetzt. Rechts und links davon wird jeweils ein großes Schaufenster eingesetzt. Der kleine Eingang rechts bleibt ebenfalls erhalten als Zugang zum Obergeschoss. Dort werden Büroräume entstehen.

Erneuert wird demnächst auch das Dach des Hauses. „Die alten Balken sind komplett verfault und waren vom Wurm befallen“, so Lofing. Die alten Balken bleiben stehen. Dazwischen werden neue Balken für die Dachkonstruktion gezogen – eine Auflage der Denkmalschutzbehörde, so Lofing. In der kommenden Wochen beginnen dann auch die Arbeiten auf dem Außengelände auf dem Hof. Dort werden künftig 15 Parkflächen zur Verfügung stehen.

Hauptmieter des Hauses Ernst-Thälmann-Straße 16 wird der Drogeriemarkt Rossmann sein, der sich derzeit noch im Eckgebäude an der Sandstraße befindet. 675 Quadratmeter Verkaufsfläche wird der neue Drogeriemarkt haben. „Wären es weniger gewesen, hätte Rossmann das Haus nicht genommen“, erzählte Lofing. Mitte Januar wird Rossmann in den neuen Markt einziehen. Danach soll dann die obere Etage hergerichtet werden. „Durch den zweiten Eingang sind wir unabhängig“, sagte Lofing.

Der Haupteingang zum Drogeriemarkt befindet sich in der Fußgängerzone. Vom Hof aus wird es keinen Eingang geben. Das Nebengebäude an der Rendelbahn, das zum Grundstück gehört, wird an der Außenfassade eine kleinere Verschönerungskur erhalten. Im Inneren passiert nichts. „Das wird nicht gebraucht“, so Lofing. Der Eigentümer des Hauses wird etwa 1,5 Millionen Euro in das Objekt investieren.

Mit Abschluss der Sanierungsarbeiten ist der letzte Schandfleck in der Fußgängerzone verschwunden. Und für Lofing endet das „längste Projekt“, das er als Planer betreut hat. „Das sind jetzt bald 20 Jahre“, erzählte Lofing, bedingt durch die komplizierten, mehrfach gewechselten Eigentumsverhältnisse.