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Bau der L21 Vollsperrung von März bis Oktober

Verkehrsteilnehmer müssen sich demnächst auf erhebliche Einschränkungen zwischen Kalbe und Wernstedt gefasst machen.

Von Cornelia Kaiser 12.01.2017, 20:00

Kalbe l Seit Juni 2016 wird an der L 21 zwischen Kalbe und Wernstedt gebaut. Verkehrsteilnehmer indes konnten und können die Baustelle – abgesehen von Geschwindigkeitsbegrenzungen – ungehindert passieren, da bislang vorranging am Ersatzneubau der Schanzgraben-Brücke sowie an vorbereitetenden Maßnahmen für die künftige Trassenführung gearbeitet wurde. Doch schon bald gibt es, sofern das Wetter mitspielt, erhebliche Einschränkungen für den Fahrzeugverkehr. Dann nämlich erfolgt die Vollsperrung der Strecke. Sie wird voraussichtlich von März bis Oktober andauern.

„Aber der Baubetrieb benötigt nun einmal Baufreiheit“, bittet Manfred Krüger um Verständnis. Er leitet die in Stendal ansässige Niederlassung Nord der Landesstraßenbaubehörde (LSBB), die für die Gesamtmaßnahme zuständig ist. Und diese soll nun so zügig wie möglich umgesetzt werden. Auch deshalb macht sich die Vollsperrung erforderlich. Eine Umleitung erfolgt, ähnlich wie bei der 2014 erfolgten Sanierung der Ortsdurchfahrt Wernstedt, über die L 12 in Richtung Klein Engersen sowie über die Kreisstraße in Richtung Engersen, die schließlich auf die B 71 führt. Die desolate Kreisstraße zwischen Wernstedt und Engersen ist wegen ihres Zustandes hingegen nicht in das Umleitungskonzept eingebunden.

Wie die künftige Trasse der L 21 einmal aussehen wird, das lässt sich schon jetzt anhand der Aufsschüttungen neben dem alten Straßenkörper erahnen. Die Straße wird längst nicht mehr so kurvenreich sein. Dass die Aufschüttungen so hoch sind, ist der Tatsache geschuldet, dass der Baugrund in diesem Bereich sehr schlecht ist und sogar einen teilweisen Bodenaustausch erforderlich macht. „Zudem ist bewusst überschüttet worden“, erklärt Manfred Krüger. Denn so werde eine höhere Last und damit eine schnellere Setzungsgeschwindigkeit erreicht. Das überschüssige Material werde im weiteren Verlauf der Bauarbeiten dazu genutzt, den eigentlichen Straßenkörper an den Brückenneubau heranzuführen. Dieser existiert bereits ein paar Meter neben der alten Überführung. Und er ist auch deutlich breiter als sie, was unter anderem damit zusammenhängt, dass nicht nur die Straße neu gebaut wird, sondern auch ein straßenbegleitetender Geh- und Radweg. Ein solcher war bislang nicht vorhanden.

Er wird 2,50 Meter breit sein und teilweise auch auf dem alten Bahndamm zwischen Kalbe und Wernstedt verlaufen. Der Straßenkörper selbst ist künftig 6,50 Meter breit. Bislang waren es maximal 5,90 Meter, wie Manfred Krüger erklärt.

Die Baumaßnahme umfasst eine Streckenlänge von 2,215 Kilometern. Wenn sie wie geplant im Herbst/Winter 2017 abgeschlossen ist, dann werden dort rund drei Millionen Euro verbaut sein, wobei allein auf die neue Brücke eine halbe Million Euro und auf den Geh- und Radweg eine Viertelmillion Euro entfallen. „Das ist eine Summe, die nicht täglich in der Altmark verbaut wird“, sagt der LSBB-Niederlassungsleiter und erinnert noch einmal an die lange Vorbereitungszeit, die auch ein aufwendiges Planfeststellungsverfahren beinhaltete. Zudem weist er auf den äußerst schlechten Zustand des jetzigen Straßenkörpers hin, der in einigen Teilen regelrecht weggebrochen ist. Auch das ist eine Folge des schlechten Baugrundes.

Schon seit mehreren Jahren durfte deshalb auf der Strecke zwischen Kalbe und Wernstedt, die zur kürzesten Verbindung zwischen den zwei altmärkischen Kreisstädten gehört, nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern gefahren werden.