1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Objekte und die Menschen dahinter

Gedenkstätte Objekte und die Menschen dahinter

Für die Ausstellung im künftigen Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe werden Exponate und Zeitzeugen gesucht.

Von Gesine Biermann 22.07.2017, 03:00

Gardelegen l Es macht schon ehrfürchtig, wenn man es in den Händen hält, dieses Original der amerikanische Zeitschrift „Live“ vom Mai 1945, mit jenen grauenhaften Fotos vom Massaker in der Isenschnibber Feldscheune. Erst vor wenigen Tagen kam sie bei Andreas Froese-Karow an, direkt aus Phönix/Arizona. Der Absender, ein Enkel eines jener US-Soldaten der 102. Division, die am 14. April an der Feldscheune Isenschnibbe ankamen, hat sie ihm geschickt. Für die geplante Ausstellung im neuen Gedenkstättendomizil.

Derzeit wird die nämlich geplant. Ausstellungsstücke werden gesichtet und in die Planung aufgenommen. Einige stammen noch aus der einstigen DDR-Ausstellung. Andere hat Froese-Karow schon zusammengetragen, und er ist auch noch auf der Suche nach weiteren „Objekten und den Menschen dahinter“. Gesucht werden Objekte zur Geschichte der Gedenkstätte, also Dokumente, Fotos, Abzeichen, Tagebücher oder Filme – die übrigens auch aus den Jahren nach 1945 stammen können. „Auch das gehört zur Geschichten der Gedenkstätte“, erinnert Froese-Karow.

Ebenso wichtig sind ihm aber auch Zeitzeugen, die ihre privaten Geschichten zum Thema erzählen, die die Häftlinge gesehen haben oder sich an Erlebnisse aus der Zeit erinnern können. Denn auch Audio- und Video-Medieninstallationen soll es später in den Ausstellungsräumen geben.

Wer etwas beisteuern möchte, sollte dies allerdings in den kommenden Wochen tun, denn die Ausstellung wird aktuell von einem renommierten Leipziger Unternehmen geplant. Und zwar extrem modern, erstmals mittels Virtual-Reality-Technik, erzählt Froese-Karow. Mit einer 3-D-Brille kann man die Räume so schon sehen, obwohl noch nicht einmal das Gebäude steht. „Wir sind da das Pilotprojekt.“

Von der Ausstellung selbst wünscht sich Andreas Froese-Karow indes, dass sie ein Herzensprojekt wird – vor allem für die Menschen vor Ort. „Ich fände es schön, dass, wenn die Ausstellung eröffnet wird, die Menschen hier sie als ihre eigene erleben“, eine, die sie auch mit ihren Erinnerungen gefüllt haben.