1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Zwei Millionen Euro für Umbau

Investition Zwei Millionen Euro für Umbau

Die Sanierung des Vorder- und Hinterhauses an der Sandstraße 9 gehört zu den Großprojekten der Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft.

05.07.2017, 01:00

Gardelegen l Es war quasi nicht mehr nur fünf vor Zwölf, sondern fast schon fünf nach Zwölf für das denkmalgeschützte Vordergebäude an der Sandstraße 9. Hätte die Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) als Eigentümer der Immobilie im vorigen Jahr nicht mit der Sanierung des Gebäudes begonnen, wäre es vermutlich eingestürzt. „Das war kurz davor“, sagte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze bei einem Ortstermin mit Pressevertretern, um über den Stand der im vorigen Jahr begonnenen Sanierung zu informieren.

Mittlerweile konnte die Einsturzgefahr gebannt werden. Neue Stahlträger wurden eingezogen, um dem Haus die Stabilität wieder zu geben. Seit einem halben Jahr läuft die Schwammsanierung, eines der großen Probleme bei diesem Bauprojekt. „Das Haus war vom Keller bis zum Dach mit Schwamm befallen. An einer Stelle haben wir sogar einen ganzen Fruchtkörper gefunden“, so Oelze. Auch alle Holzteile, wie Treppengeländer, Fenster und Türen. Diese Teile seien nicht mehr zu retten. „Aus dem Holz bekommt man den Schwamm nicht raus. Das muss alles neu gemacht werden“, schilderte Oelze die Situation. Die Fenster beispielsweise sollen original wieder nachgebaut werden.

Seit einem halben Jahr läuft bereits die Schwammsanierung – der Pilz wird mit Chemie bekämpft. Abgeschlossen sei das noch nicht. Mittlerweile gebe es einen Bauverzug von drei Monaten. Parallel zur Schwammsanierung erfolge die Bekämpfung der Feuchtigkeit. Das Mauerwerk wird mit Injektionen bearbeitet, um das Gemäuer trockenzulegen und zu verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Keller wieder nach oben steigt. „Allein die Injektionen kosten zwischen 20 000 und 30 000 Euro“, so Oelze. Die Sanierung des Hauses sei insgesamt sehr aufwändig. Eine Nutzung des Kellers sei nicht möglich, auch der Dachboden könne nicht genutzt werden.

In den nächsten Wochen könne aber das Dach wieder aufs Vorderhaus gesetzt werden, das vor einem Dreivierteljahr heruntergenommen wurde – aus Sicherheitsgründen, denn eine Decke nach oben gab es nicht mehr. Steine fielen schon von ganz oben auf den Gehweg.

Etwas einfacher gestalten sich die Arbeiten am und im Hinterhaus mit Blick auf den Wall und eigener Mildebrücke. Die Entkernungsarbeiten sind abgeschlossen.

In beiden Häusern werden jeweils vier Wohnungen entstehen. „Mein Traum ist es, dass die Mieter Weihnachten 2018 drin sind“, so Oelze.