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Kita-Jubiläum Miedl: "Ich habe diesen Beruf sehr geliebt"

In einer Woche wird das 70-jährige Bestehen der Brunauer Kita „Waldspatzen“ gefeiert. Mehr als 40 Jahre davon hat Christa Miedl mitgeprägt.

Von Conny Kaiser 11.08.2016, 06:18

Brunau. „Ich habe den Beruf wirklich sehr geliebt. Niemals habe ich bereut, dass ich Kindergärtnerin geworden bin“, sagt Christa Miedl und blickt von ihrem Wohnhaus auf die Brunauer Kita „Waldspatzen“. Die feiert in der kommenden Woche ihr 70-jähriges Bestehen. Und mehr als 40 Jahre hat auch Christa Miedl entscheidend an der positiven Entwicklung der Einrichtung mitgewirkt, in der es bis nach der Wende noch eine Trennung zwischen Krippe und Kindergarten gab.

Die heute 85-Jährige war die Leiterin des Kindergartens. „Und als solche habe ich natürlich auch viele junge Frauen bei ihrer Abschlussprüfung begleitet. So bin ich aber immer auf dem aktuellen Stand gewesen“, erzählt Christa Miedl. Denn den angehenden Erzieherinnen sei ja in ihrer Ausbildung immer das neueste Wissen vermittelt worden.

Auch wie heute in Kindereinrichtungen gearbeitet wird, verfolgt die Seniorin mit großem Interesse. Und natürlich möchte sie es sich nicht nehmen lassen, am Empfang aus Anlass des 70-jährigen Bestehens der Brunauer Kita teilzunehmen. Zu diesem sind alle Ehemaligen, aber auch alle anderen Interessenten am Sonnabend, 20. August, ab 12 Uhr ins Haus „Waldspatzen“ eingeladen.

Viel habe sich dort in den vergangenen Jahren geändert. Das Haus sei, auch dank des Um- und Anbaus im Jahr 2010, heute viel moderner als zu ihrer eigenen Zeit, sagt Christa Miedl. Dennoch hätten auch sie und ihre Kolleginnen stets versucht, das Beste für die Kinder und deren Förderung zu erreichen. „Es war schön, mit ansehen zu können, wie sich ein Kind entwickelt“, so die pensionierte Erzieherin.

1952 war die gebürtige Werbenerin nach Zwischenstationen in Stappenbeck und in Salzwedel nach Brunau gekommen. „Ich hatte mehrere Kindergärten zur Auswahl. Aber hier hat es mir so gut gefallen, dass ich gar keine anderen mehr sehen wollte“, erinnert sich Christa Miedl an ihren ersten Ortstermin. Kurz darauf lernte sie dort auch ihren späteren Ehemann Franz kennen, der an der Brunauer Schule als Lehrer arbeitete. Obwohl er durch eine Kriegsverletzung gehandicapt war, verliebten sich die beiden, wurden zuerst Eltern von Zwillingen und dann noch von zwei weiteren Sprösslingen. Natürlich gingen die dann auch in den Brunauer Kindergarten und später in die Brunauer Schule. „Aber mein Mann und ich waren uns immer einig, dass es schwierig ist, die eigenen Kinder von Berufs wegen zu betreuen. Man ist dann einfach strenger“, sagt Christa Miedl und lacht. Denn anderen ist sie als sehr nette Erzieherin in Erinnerung geblieben.

Wie viele Mädchen und Jungen sie im Laufe der Jahre insgesamt betreut hat, das vermag sie nicht mehr zu sagen. „Die Gruppen waren ja damals auch deutlich größer als heute.“ Und nicht immer sei es einfach gewesen, allein 20 quirlige Kinder zu beaufsichtigen. Aber wie gut Christa Miedl alles gelungen ist, zeigt auch die Tatsache, dass sie 1965 als einzige im damaligen Kreis Kalbe mit der Verdienstmedaille der DDR, einer besonders hohen Auszeichnung, bedacht worden ist. „Und das“, so die Brunauerin, „obwohl ich nie in der Partei war.“