Gänsehautmomente im Hohen Chor

Letzlingen. Wenn zum Musiksommer im Pfarrbereich Letzlingen eingeladen wird, dann dürfen diese drei Herrschaften nicht fehlen: Marco Lemme (Orgel), Hans Jacob (Trompete/Horn) und Marleen Mauch (Sopran). Als Trio nennen sie sich Suoni Dorati. Dieser Name steht für: Goldene Klänge. Und genau die wurden am frühen Sonnabendabend auch in der Letzlinger Schlosskirche geboten. Die Momente, in denen der glockenhelle Sopran von Marleen Mauch oder die hohen Töne von Hans Jacobs Piccolotrompete den Hohen Chor des Gotteshauses – es scheint für derartige Konzerte wie gemacht – erfüllten, erzeugten Gänsehaut bei vielen Zuhörern.

Mehrere Dutzend hatten sich auf den Weg zum Konzert gemacht, um den vorwiegend aus dem Barock stammenden Stücken zu lauschen. Dabei durften natürlich die zwei bekanntesten, musikalischen Vertreter dieser Epoche, Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann, nicht fehlen. Ersterer hat unter anderem Kirchenlieder von Martin Luther vertont und ist daher mit seiner Musik fester Bestandteil der Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum. Letzterer erhält in diesem Jahr vielerorts besondere Würdigigung, da sich 2017 sein Todestag zum 250. Mal jährt.

Aber auch Werke von Vivaldi oder Händel sowie von Komponisten, die erst nach der Barockzeit gelebt und gewirkt haben, wurden zu Gehör gebracht. Das Programm unterschied sich dabei durchaus von dem, das tags zuvor in der Marienkirche in Salzwedel und gestern im Stendaler Dom zu hören war. Auch dort beeindruckte das Ensemble Suoni Dorati, wobei sein Auftritt in Letzlingen aber etwas Besonderes hatte. Denn es war vor allem für Marco Lemme so etwas wie ein Heimkommen. Schließlich stammt der Organist aus Gardelegen und hat dort unter anderem die Vokalgruppe Musica Mundana geleitet. Dann studierte er in Thüringen Musik, wo er auch seine Mitstreiter Marleen Mauch und Hans Jacob kennen lernte. Suoni Dorati konzertieren seit 2008 zusammen – am liebsten in Kirchen wie der in Letzlingen.