Estedter erobern die Bundesstraße

Estedt l In einer gemütlichen Runde sitzen am Ortseingang von Estedt Anwohner und Gäste aus benachbarten Dörfern an einem Tisch und trinken Kaffee an der Verkehrsinsel. Es ist ruhig. Einzig und allein die Motorenlautstärke von Lkw und Pkw ist minimal zu hören, die in einer Reihe stehen.

Ein paar Meter weiter sieht man Menschen Volleyball spielen oder Roller und Skateboardfahren – auf der Bundesstraße. Wann hat man denn dazu schon mal die Gelegenheit?

Richtig, nicht sehr oft. Daher nutzten am Mittwochabend über 100 Estedter und Gäste aus Nachbardörfern die Gelegenheit dazu – aus einem besonderen Grund. „Wir wollen den heutigen Internationalen Tag des Lärmes nutzen, um auf die zunehmende Belastung der Anwohner der Bundesstraße 71 durch Lärm und Abgase aufmerksam zu machen“, erklärte Margot Goebel, eine der Initiatoren der Veranstaltung, für die die Straße extra eine halbe Stunde von der Polizei gesperrt worden war.

„Es ist wichtig, dass wir mit dieser Aktion ein gemeinschaftliches Zeichen für das Landesverkehrsministerium setzen und aufzeigen, dass die Zahl von 8500 Fahrzeugen, die täglich die Bundesstraße 71 in Estedt und den umliegenden Dörfern passieren, sehr hoch ist und etwas passieren muss“, erklärte Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking (Grüne) auf Nachfrage der Volksstimme.