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Risikoanalyse Brandschützer schlagen Alarm

Mit teils alarmierenden Zahlen aus dem Bereich Brandschutz ist der Hauptausschuss Kalbe am Donnerstag konfrontiert worden.

Von Cornelia Kaiser 25.02.2017, 02:00

Kalbe. In der Einheitsgemeinde Kalbe gibt es 874 Feuerwehrmitglieder. Die Zahl klingt nicht schlecht. Jedoch ist nur die Hälfte davon aktiv. Und lediglich 73 Mitglieder sind im Durchschnitt tagsüber einsetzbar, nur zwölf davon unter Atemschutz. Das hat Vize-Stadtwehrleiter Ulf Kamith am Donnerstag dem Hauptausschuss klar gemacht.

Dem nämlich stellte er in einem einstündigen Vortrag die überarbeitete Risikoanalyse für den Brandschutz vor. Und daraus geht auch hervor, dass nicht nur auf landes- beziehungsweise bundespolitischer, sondern auch auf kommunaler Ebene geeignete Maßnahmen ergriffen werden müssen, um mehr Bürger für den aktiven Dienst zu gewinnen. Möglich wäre dies zum Beispiel mit Vergünstigungen bei der Nutzung kommunaler Einrichtungen – bis hin zu kostenfreier Kinderbetreuung. Aber auch die Abrechnung des Einsatztagegeldes nach Anzahl tatsächlich geleisteter Stunden sowie die Vergütung des wirklichen Verdienstausfalles, der bei Einsätzen entsteht, sind zu überdenken.

„In der Politik wird viel zu wenig darüber diskutiert“, merkte der ebenfalls anwesende Stadtwehrleiter Jörg Kämpfer an und spielte damit unter anderem auf die mögliche Gleichstellung zum Beamtentum an. Die nämlich könne für die Brandschützer Vergünstigungen im Versicherungs- und Rentenbereich mit sich bringen.

Bürgermeister Karsten Ruth nahm die Anregungen aus der Risikoanalyse mit den Worten auf: „Wir brauchen jeden Kameraden – und wir müssen in Zukunft Köder auslegen. Die lassen sich durchaus moralisch vertreten.“