EIL

StarkregenLand unter in Wiepke

Der Starkregen am Sonnabendabend sorgte in einigen Ortschaften nicht nur für große Pfützen, sondern auch für viel Arbeit.

Von Maik Bock 14.05.2017, 11:57

Wiepke (mbc) l Das Unwetter, welches am frühen Sonnabendabend über die Altmark zog, hielt für die Estedter, besonders aber für die Wiepker, eine böse Überraschung bereit. Ein ungewöhnlich starker Platzregen setzte erst in Estedt einige Straßen unter Wasser, kurz darauf traf es die Wiepker allerdings noch heftiger: Der Starkregen, der auch über die Felder westlich von Wiepke an den Hellbergen niederging, setzte dort die Erde in Bewegung.

Die schlammige braune Brühe floss in extremer Geschwindigkeit den Hang in das etwas tiefer liegende Dorf hinunter. In wenigen Minuten stand fast die gesamte Ortslage Wiepke – von der Bundesstraße 71 bis zur Kalbenser Straße am anderen Ortsende – unter Wasser, unter Schlamm und Erde. Die Alte Dorfstraße glich einem Fluss. Mit Wellenschlag schoss das Wasser das Dorf hinunter. Viele Keller liefen voll und riefen auch die Feuerwehren auf den Plan.

Anwohner fegten die braune Brühe aus den Hofeinfahrten. Was für die Helfer schwere Arbeit war, machte gleichgültigen Autofahrern aber offenbar ganz besonders viel Spaß. Zum Ärger der Dorfbewohner. Auf der Bundesstraße 71 sah es auch nicht besser aus als im Dorf selbst. Bei Familie Breslein – ihr Haus und ihr Garten liegen direkt zwischen Hang und Straße – stand das Wasser gut einen Meter hoch im Garten. Eine Mauer am Haus hielt zum Glück einen Großteil der Brühe ab und lenkte das Wasser auf die Bundesstraße. Ohne dieses gemauerte Wehr wäre der Schaden wohl deutlich höher ausgefallen. Doch an der Einfahrt zum Hof lief das Wasser direkt auf das Grundstück und floss dann weiter über die Bundesstraße und durch das Dorf.

Schnell waren Feuerwehr, Einwohner und auch Landwirte mit diverser Technik vor Ort, Nachbarn halfen sich gegenseitig, nicht nur beim Schippen des Schlammes, sondern auch mit schwerer Technik. So waren zum Beispiel zwei Radlader im Einsatz, die die Erde des nahen Ackers von der Straße und auch aus den Hofeinfahrten schoben. Viele Anwohner standen fassungslos da angesichts der Erdmassen, die das Wasser mit sich bewegte. Wichtig war in diesem Fall, das Gemisch so schnell wie möglich zu entfernen, bevor es anfing zu trocknen und hart zu werden. Bis weit in die Nacht hinein war die Menschen in Wiepke und auch in Estedt noch auf den Beinen, um die Schäden an den Häusern so gering wie möglich zu halten.